„Die Verantwortung liegt bei der weißen Dominanzgesellschaft“: Schwarze Geschichtsschreibung in Österreich

18.06.2020

Die aktuellen Black Lives Matter-Proteste in den USA, ausgelöst durch den Tod von George Floyd durch brutale Polizeigewalt, zeigen erneut auf, wie tief und systemisch Rassismus, nicht nur innerhalb der Polizei, sondern in der Gesellschaft als Ganzes verankert ist.
Auch Österreich stellt hier keine Ausnahme dar. Menschen of color, Schwarze Menschen leben seit Jahrhunderten in Österreich. In den Geschichtsbüchern kommen sie allerdings bestenfalls am Rand vor. Oft ist der Blick auf Menschen of color oder Menschen afrikanischer Herkunft in Österreich von rassistischen oder exotisierten Vorstellungen geprägt, die ihnen auch im Alltag in Form von Diskriminierung entgegengebracht werden.
2005/2006 setze sich eine Recherchegruppe mit der Sichtbarmachung historischer und gegenwärtiger Erfahrungen Schwarzer Menschen in Österreich auseinander. Claudia Unterweger, Historikerin und Journalistin, war Teil dieser Recherchegruppe, deren Ergebnisse sie in ihrer Diplomarbeit verarbeitete. 2016 entstand daraus das Buch „Talking Back. Strategien Schwarzer österreichischer Geschichtsschreibung“, erschienen im Zaglossus Verlag.

Die Erfahrungen und Lebensrealitäten von Menschen of Color in Österreich und alltäglichen Rassismus, der ihnen begegnet, sichtbar zu machen, ist besonders aufgrund der aktuellen Ereignisse wichtiger denn je. Deshalb hat die VON UNTEN-Redaktion Ausschnitte einer Buchvorstellung aus dem Jahr 2017 neu aufbereitet.
Claudia Unterweger spricht u.a. über das politische Klima in Österreich während der Entstehung des Buches, Strategien zur Sichtbarmachung von Menschen of Color und die Verantwortung der weißen Dominanzgesellschaft.

Der Beitrag erschien im Rahmen von #Stimmlagen, dem Infomagazin der Freien Radios in Österreich, am 18.6.2020.

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Thema:Politik
Sprache: Deutsch
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