Die Freiheit, die sie meinen + Haltestellenlotterie + Meldungen

17.04.2024

Nicht nur in Extremfällen beschneiden, beeinträchtigen und gefährden Autos bzw. deren Lenker*innen das Leben zahlreicher Menschen.

Es gilt offensichtlich als “Kavaliersdelikt” im Ortsgebiet schneller zu fahren als erlaubt, Tempo 30 ist für viele Makulatur oder “Anhaltspunkt”, es ist illusorisch, von den meisten Autofahrenden Verständnis für die Lage nicht motorisierter ZeitgenossInnen zu erwarten. Zu Fuß gehende Menschen auf Bauernstraßln und Landstraßen werden als Exot*innen bzw. nicht hierher gehörende Wesen wahrgenommen, die man zwar nicht über den Haufen fahren sollte, für die man aber auch nicht das Tempo beim Vorbeifahren reduzieren muss, was haben die auch auf der Straße verloren.

Öffentlich zugängliche Orte mit Straßenverkehr, die sowohl für Kinder als auch für alte Menschen oder Menschen mit Behinderung gefahrlos und ohne massive Einschränkungen des eigenen Bewegungsspielraumes zugänglich sind, sind ausgesprochen rar.
Auch abseits von Zusammenrottungen einer “Tuner-Szene” bzw. Geschwindigkeitsexzessen mit aufgemotzten Autos stellt die Benützung von Autos oft einen bloßen Akt der Rücksichtslosigkeit dar, des sich Abkoppelns von einem Leben außerhalb des eigenen Fahrzeugs – siehe überhöhte Geschwindigkeit, zu breite, schwere, massive Fahrzeuge, eingeengte Platzverhältnisse für nicht motorisierte Menschen, schmale Gehsteige, an denen Autofahrende ungerührt mit 50 km/h oder mehr entlang brettern, parkende Autos, die aus Rücksicht auf andere Fahrzeuge in den ohnehin zu schmalen Gehbereich ragen, ein signifikantes Beispiel auch physischer Dominanz; vom Werk aus aufgemotzte Motoren, Soundkaskaden und grelles Licht aus überdimensionierten Scheinwerfern, das in den Augen schmerzt.

Am Auto ausgerichtete Stadt- und Verkehrsplanung, Abrichten von Kindern und Menschen dazu, ja kein Hindernis für die Autofahrenden darzustellen. Die Flüssigkeit des Verkehrs als Gradmesser für die Wartezeit der die Straßen querenden Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Recht des Stärkeren, ich schneide dir den Weg ab, Schwächling mit dem Fahrrad, dein Vorrang ist mir egal, ich parke auf deinen Wegen, dein Pech, wenn Du mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl nicht mehr vorbei kommst.
Das Auto zudem als Territorium des Angriffs und der permanenten Selbstbehauptung, als verlängerter Schwanz und als Waffe, als Einschüchterungs- und Drohgebärde.
Mit Autos können nahezu ungehindert und weitgehend straflos ganze Stadtteile und Orte tyrannisiert werden, nächtens um die Häuser ziehen, Reifenquietschen um halb vier Uhr morgens und das Ganze ohne Konsequenzen, bum bum bum bum bum bum….

Einen wesentlichen Teil der Sendung werden diesmal Berichte vom unterwegs sein in und um Bad Mitterndorf während der letzten Wochen ausmachen, aufbauend auf zahlreichen Unternehmungen bis hin zur Tatsache, dass die unwetterbedingte Sperre der Salzkammergutbahn zwischen Obertraun-Dachsteinhöhlen und Bad Aussee seit 1.4. leider vieles zum Vorschein brachte, was man den ÖBB bei aller Wertschätzung nur mehr entgegen schleudern kann.
Das beginnt mit gravierenden und bis heute anhaltenden Informationsmängeln bis hin zur Tatsache, dass im gesamten Ausseerland niemand mehr auf Bahnhöfen oder Haltestellen vorzufinden ist, sich uninformierte Fahrgäste mit gestressten Buslenkern herumstreiten (müssen) und in Steeg-Gosau trotz Fahrdienstleiter nur diese automatisierten Ansagen abgespielt werden, die widersinnigerweise einen Zug nach Stainach-Irdning ankündigen, der nur bis Obertraun fährt, während der Schienenersatzverkehr ab Steeg-Gosau die Fahrgäste bis Stainach-Irdning, teilweise auch bis Admont, bringt.

Das Thema Schienenersatzverkehr (SEV) im vor allem steirischen Salzkammergut muss übrigens um das Kapitel Haltestellenlotterie erweitert werden, denn ob die Bahnhöfe Tauplitz und Bad Mitterndorf angefahren werden, hängt vom Ermessen und Informationsstand des jeweiligen Buslenkers ab, gesichert scheint nur die Bedienung des Bahnhofs Kainisch (Vorplatz) sowie der Haltestelle Bad Mitterndorf-Grimminghalle, am Bahnhof Bad Aussee führte bislang bei allen von mir benützten Kursen kein Weg vorbei, detto an den Endhaltestellen Steeg-Gosau und Stainach-Irdning. Gewarnt sei jedenfalls – vorerst – noch vor Benützung der Bushaltestelle Furt bei Tauplitz, die zumindest von Lenkern des ÖBB-Postbus noch am Samstag nicht bedient wurde, vermutlich war das auch plangemäß und das wurde dann auch durchgezogen, aus Trotz, Frust und verspätungsbedingt.
Aktuelle Information: Es gibt nun einen offiziellen Fahrplan für den SEV – gültig ab Tag 1 der Verlängerung, also vom 18.04. bis 03.05. und somit sollte wenigstens für die verbleibende Zeit klar sein, welche Halte bedient werden müssen (und welche ausgelassen werden, um mit dem Bus die Zugfahrzeiten einhalten zu können).

https://www.oebb.at/de/fahrplan/baustelleninformation.html

ek, 17.4.

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Thema:Society Radiomacher_in:Erich Klinger
Sprache: German
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