Die Arche des dunklen Fürsten Kubin
Arche nannte Alfred Kubin sein Haus in Zwickledt und es wäre nicht Kubin, wenn dort nicht jedes Tierchen sein Pläsierchen gefunden hätte. Am 30. August eröffnet im Kubin-Haus Zwickledt eine neue Kubin Ausstellung.
Im Oktober 1906 übersiedelt Alfred Kubin mit seiner Frau Hedwig von München nach Zwickledt, einem kleinen Schlösschen nahe Wernstein am Inn, das sie bis zu ihren Tod bewohnen. Über Jahrzehnte entstehen hier seine Werke, die ihn zu einem der wichtigsten Künstler Österreichs machen. In Zwickledt, seiner „Arche“, fühlt er sich heimisch. In gewohnter Alltagsroutine zeichnet er, schreibt Briefe und erkundet die nähere Umgebung in langen Spaziergängen. Kubins Interesse für das Leben seiner Mitmenschen, für „dieses kleine ländliche Welttheater“ (Alfred Kubin), ist groß. Er ist ein genauer Beobachter. Vieles, was er sieht, fließt in Skizzen ein und wird später in ausgearbeiteten Tuschezeichnungen verwendet. Manches bleibt einem kleinen, eingeweihten Kreis vorbehalten. Es sind Skizzen, in welchen er das Alltagsleben humorvoll in kurzen, prägnanten Strichen erfasst, sich manchmal der Karikatur annähert. Kubin zeichnet Bildergeschichten, die an Wilhelm Busch erinnern, und ganz ähnlich sind es die Missgeschicke, Eigenheiten und Eigenschaften der Menschen, die die BetrachterInnen zum Schmunzeln bringen. Auf Grund der wirtschaftlichen Verhältnisse sind zum (Über)Leben in Zwickledt ein Gemüsegarten und Nutztiere notwendig. Zu letzteren gesellen sich zahlreiche Kater, eine Krähe, ein Reh und sogar zwei Affen, die für Tumult in Kubins Haushalt sorgen. Diese verewigt er nicht nur bildlich, sondern er beschreibt auch sich und sein Verhältnis zur Tierwelt, das zwischen Liebe und Überforderung changiert, in Kurzgeschichten.
Sabine Sobotka, Leiterin der Grafischen Sammlung der OÖ Landesgalerie spricht in der Sendung über den besonderen Glücksfall der Schenkung von Elisabeth Bruckmüller, einer Nichte Kubins. Durch sie gelangten zahlreiche Blätter mit Widmungen des Onkels in den Besitz des Landesmuseums. Zumeist haben diese Arbeiten inhaltlich einen familiären Bezug. Ergänzt wird die Auswahl mit Bleistiftzeichnungen von Familienmitgliedern sowie einem der seltenen Selbstporträts Alfred Kubins.
Eröffnung der Ausstellung: „Meine Arche. Kubins Lebenswelt in Zwickledt“
Freitag, 30. August 2019, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 31. August bis 22. September 2019
Begrüßung: Mag. Gabriele Spindler, Leiterin der Landesgalerie Linz
Zur Ausstellung spricht: Mag. Sabine Sobotka, Leiterin der Grafischen Sammlung
Das Buffet wird von den Ortsbäuerinnen der Gemeinde Wernstein gestaltet.
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Aus Anlass der Eröffnung lädt die Landesgalerie Linz zu einer Fahrt ins Kubin-Haus ein:
Busfahrt von Linz
16 Uhr: Abfahrt in Linz (Parkplatz der Landesgalerie, an der Rückseite des Museums)
17.45 Uhr: Führung durch die Wohnräume Alfred Kubins
19 Uhr: Ausstellungseröffnung
21 Uhr: Rückfahrt nach Linz
ANMELDUNG bis 22. Aug. 2019:
p.eidinger@landesmuseum.at
oder unter der Telefonnummer +43(0)732/7720-522 25
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