Dialektaufnahmen für Hitler
Dialektaufnahmen für Hitler sind Thema eines Vortrages am 3.März, 19:30 Uhr, im Rahmen der Veranstaltungsreihe Linzer Vorträge zur deutschen Sprache. Stephan Gaisbauer von der Abteilung Sprachforschung im Stifterhaus hat mit dem Vortragenden Jan David Braun über das Lautdenkmal reichsdeutscher Mundarten gesprochen: „Das Lautdenkmal war ein Projekt, dessen Ergebnis – 300 Aufnahmen von Mundarten aus dem ganzen deutschen Reichsgebiet – Adolf Hitler im Jahre 1937 zum Geburtstag geschenkt wurde. Der Reichsbund der Deutschen Beamten hatte das Projekt initiiert und deutsche Linguisten dafür gewinnen können. Nach dem ,Anschluss’ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurden auch Erhebungen in der ,Ostmark’ geplant, die Sammlung aus dem ,Altreich’ wurde um weitere 70 Aufnahmen ergänzt. Maßgebliche Institution war dabei die ,Wiener Wörterbuchkanzlei’ an der Akademie der Wissenschaften. Die Erhebungen konnten im Jahr 1938 zwar gemacht werden, das Projekt war aber nach Einsetzen des Krieges in seinen Möglichkeiten eingeschränkt. Die Aufnahmen enthielten Sprachproben aus ländlichen Gebieten, die von Brauchtum, Traditionen, Sagen, historischen Schlachten und anderen ideologisch verwertbaren Themen handelten. Im Vortrag sollen die wichtigsten wissenschaftshistorischen Aspekte des weitgehend unbekannten Projekts beschrieben werden, wobei besonders auf die oberösterreichischen Aufnahmen eingegangen wird.” (Jan David Braun)
Im zweiten Beitrag spricht die in Linz lebende Autorin Renate Silberer über die Anthologie „Hinter dem Gesetz. Kafka, Recht und Ordnung“ (Luftschacht Verlag Wien) mit Texten von 12 AutorInnen, die sich mit der aktuellen Flüchtlingssituation auseinandersetzen. Die Finanzierung ermöglichte die Rechtsanwaltskanzlei Haslinger/Nagele & Partner, der Erlös kommt dem Linzer Flüchtlingshilfeverein Zuflucht zugute. Präsentation des Buches am 15.3.2016, 19:30 Uhr.
www.stifterhaus.at
Veranstaltungstipps ab Min. 25:40
cc-Musik: djbouly: Apartment of Suburbs, Harbour Park
Sendungsgestaltung: Hannelore Leindecker
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