Delikt Abtreibung
Frauenarmut, ungewollte Schwangerschaften und illegale Abbrüche
Sylvia Köchl zu Gast im AEP – Buchpräsentation mit anschließender Diskussion
2024 feiern wir 50 Jahre Recht auf Abtreibung. Bis zum Jahr 1974 wurde das Delikt Abtreibung von Polizei und Justiz jedoch rigoros verfolgt. Das galt besonders für arme Frauen, die der Strafverfolgung schutzlos ausgeliefert waren.
In ihrem Buch erläutert Sylvia Köchl anhand von 49 Gerichtsfällen, die in Wien im Zeitraum 1923 bis 1974 stattfanden und exemplarisch für den gesamten deutschsprachigen Raum stehen, wie die Realität für Frauen im 20. Jahrhundert aussah, die sich keine ärztlichen Abtreibungen leisten konnten. Sie waren gezwungen, sich auf dem damals florierenden illegalen Dienstleistungsmarkt umzusehen.
Wie haben sie Kontakt mit Abtreiberinnen aufgenommen? Wer waren diese Abtreiberinnen? Was wurde bezahlt? Mit welchen Methoden wurden die Eingriffe durchgeführt? Wie erfuhr die Polizei eigentlich davon? Wie lief die Strafverfolgung ab? Und welche Urteile wurden dann verhängt?
Sachlich arbeitet die Journalistin Sylvia Köchl diese Geschichte auf, die sich wie ein Krimi liest. Feiern wir bald auch die Streichung der Abtreibungsparagrafen aus dem Strafgesetzbuch?
Im Anschluss an die Buchpräsentation hört ihr eine Diskussion zur aktuellen Situation in Österreich im Hinblick auf Schwangerschaftsabbrüche.
Sylvia Köchl ist Autorin, freie Politikwissenschaftlerin und Journalistin in Wien und beschäftigt sich vor allem mit Zeitgeschichte aus feministischer Perspektive. 2016 erschien „Das Bedürfnis nach gerechter Sühne. Wege von »Berufsverbrecherinnen« in das Konzentrationslager Ravensbrück“ im Mandelbaum Verlag.
Veranstaltende
AEP – Arbeitskreis Empanzipation und Partnerschaft, Verein Wissenschaft und Verantwortlichkeit (WuV), Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) und dem Institut für Erziehungswissenschaften, Universität Innsbruck
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