das recht auf stadt. ERINNERN an wolfgang tschernutter und die opfer rechter gewalt
Die Tötung des wohnungslosen Wolfgang Tschernutter – ein Fanal für die Gegenwart!
Wir hören:
den Hauptteil einer Kundgebung, stattgefunden am 25. Februar 2022 hinter der Uni auf der Franz-Gschnitzer-Promenade beim ‚denk-mal‘ 1994.
Es sind jene Beiträge der Kundgebung zu hören, um die Benedikt Kapferer, damals noch Historiker der Universität Innsbruck, für den Verein und Haupt-Veranstalter DOWAS gebeten hat sie aufzunehmen und über FREIRAD öffentlich zu machen.
Aus der damaligen persönlichen Bestürzung und Betroffenheit heraus ist es der Sendungsmacherin sehr wichtig, an Herrn Tschernutter zu erinnern – an einen wohnungslosen Menschen, der keinen sicheren Ort finden konnte und letztendlich keine Chance hatte – an einen Menschen, der buchstäblich im Schlaf überfalllen und erschlagen wurde, von ‚tratzenden‘ Jugendlichen ohne Bedenken ausgeführt in einer verhetzenden und verhetzten Gesellschaft.
Ein schreckliches Beispiel mit Todesfolgen, wenn im öffentlichen Raum Gewalt vorherrscht!
Beiträge:
verein dowas und bettellobby mit musik, text und rede, es spielt das 3 cent collectiv.
Moderation: Benedikt Kapferer
Abfolge:
Einheitsfrontlied: B.Brecht, Hans Eisler
Hardy Ess: zur Geschichte u. Gesellschaft 1994, zur Biografie Wolfgang Tschernutter, zum Denk-Mal u. zum Künstler Alois Schild u. zur (Platzierungs-)Geschichte dieses Denk-Mals.
Marion, aus: Der Engel des Vergessens von Maja Haderlap
Alois Schild: Kramsacher Künstler u. Gestalter des Denk-Mals
Alabama-Song: B. Brecht, Kurt Weill
Erika Dekitsch, Bettellobby Tirol, Netzwerk gegen Bettelverbote: zum gegenwärtigen Umgang mit bettelnden Menschen; historische Kontinuitäten von Stigmatisierung, rassistischer Ausgrenzung und staatlicher Repression.
Peter Grüner: zur Entstehung und Konzeption der Kampfschrift von Henri Lefebvre: „Das Recht auf Stadt“, 1968, heutige Bedeutung (in Innsbruck).
Bella Ciao – special (elektronisch)
WIR HÖREN EBENFALLS:
eine halbe Stunde MUSIK – ein GESCHENK von der Straße:
JERRY SPRINGLE – aus der Ukraine. Die Sendungsmacherin hörte die SingerSongwriterin zufällig am 15. Oktober 2019 auf der Maria-Theresien-Straße kurz vor 17 h, kurz vor dem erlaubten Spielende.
Der 15. Oktober ist der letzte Tag im Jahr vor der Winterpause, für den man sich zum Musikmachen auf bestimmten Plätzen und Straßen in Innsbruck anmelden kann. In einem spontanen Kurz-Interview wird uns Jerry Springle einiges über ihr Leben, Reisen und Musizieren auf den Straßen erzählen und wie die rechtlichen Bedingungen hier in Innsbruck sind.
JERRY SPRINGLE spielt für uns ihre Songs mit den berührenden und eindrucksvollen Titeln – rund 2 ½ Jahre VOR dem beginnenden Krieg in ihrem Heimatland Ukraine:
The sorry song – No place like home – The colour – Time is changing – Priceless moments – No more – One More Day Left – Sometimes – A Stranger – Wow, I`m in Love…
Zuerst eine kurze atmosphärische Direktaufnahme von der Maria-Theresien-Straße: Jerry Springle am 15. Oktober 2019 mit ihrer Ukulele – dann ihre Musik von der mitgenommenen CD, die sie auf selbstbemaltem und schön eingeschlagenem Packpapier zu einem kleinen Preis mit frei-williger Spendenbitte für ihre große Reise nach Südamerika anbot – auf ihrem schön dekorierten Platz vor der Spitalskirche.
Möge die Liebe zum Leben ALLER MENSCHEN stärker sein als die Zerstörung und Vernichtung durch enges Denken in Nationen, Rassen, Religionen und durch vereinfachte Frontenteilung in Gute und Böse…
I am a dreamer, but i’m not the only one – mit Dank und Hoffnung für Jerry Springle und für uns alle!
Macherin: Leonie Drechsel