Das kommunistische Manifest
Aus Anlass des 200.Geburtstages von Karl Marx
Das kommunistische Manifest
Ein mangelhaftes Pamphlet – aber immer noch besser als sein moderner guter Ruf
Der Faszination der runden Jahreszahl – 200. Geburtstag von Karl Marx – konnten sich die kritischen Köpfe der freiheitlichen Öffentlichkeit nicht verschließen. Rückschau stand an und eine kritische Würdigung seines Werks, darunter auch des Frühwerks der „Ahnväter des Kommunismus“.
Auf dem Felde der Ökonomie sollen die Autoren des kommunistischen Manifests Großartiges geleistet haben. Lauter erklärte Antikommunisten entdecken im Kommunistischen Manifest die beste Wirtschaftsprognose, die die Welt gesehen hat. Vor 170 Jahren schon hätten Marx und Engels die Globalisierung angekündigt und Krisen vorhergesehen.
Ausgerechnet an dieser ersten Hetzschrift gegen den weltweiten Kapitalismus wollen sie nichts Geringeres als ihr eigenes Gerede von der Globalisierung mit ihren Gefahren und Chancen für den Standort Österreich ausgemacht haben. Und betreffend „Krise“ haben Marx und Engels nicht eine Prognose gewagt und die Wirtschafts- und Finanzkrisen des 20. und 21.Jahrhunderts vorausgesagt, sondern zum Kampf gegen eine Gesellschaftsordnung aufgerufen, in der die Schaffung von Reichtum notwendigerweise Elend produziert; einer Produktionsweise also, in der Armut nicht mehr länger Resultat von Mangel ist, sondern das zwangsläufige Resultat einer hemmungslosen Vermehrung von kapitalistischem Reichtum.
Die „bedauerlichen Zustände des Manchesterkapitalismus“, die nach Auskunft der heutigen Rezensenten des Manifests damals durchaus zu Recht angeprangert wurden, sind nach Auskunft derselben Rezensenten mittlerweile längst überwunden. Wenn man es richtig liest, ist das Kommunistische Manifest eine Sozial-Charta, die durch die soziale Marktwirtschaft längst eingelöst ist.
Was die Lektüre des Manifestes selber betrifft, muss man eine ausgeprägte Form der Leseschwäche bei den Rezensenten feststellen. Inwiefern schon ein beträchtliches Maß an interessiertem Analphabetismus dazugehört, aus dem alten Manifest, das zur Abschaffung des Privateigentums, zum Angriff auf das kapitalistische Produktionsverhältnis aufruft, eine gelungene Beschreibung der Problemlage unserer heutigen Wirtschaftsführer mit ihren „Standortsorgen“ und so etwas wie eine Sozial-Charta herauszulesen, das kann ausführlich nachgelesen werden in einem Artikel der Zeitschrift Gegenstandpunkt 2-98, der auch die Grundlage der heutigen Sendung war.
Was am Kommunistischen Manifest allerdings tatsächlich einigermaßen kritikabel ist, das ist Inhalt dieser Sendung.
nähere Informationen unter GegenArgumente
siehe auch: Was man von Marx über Arbeit und Reichtum im Kapitalismus lernen kann! http://www.gegenargumente.at/radiosend/radiosend_07/reichtum_wert_und_abstrakte_arbeit_I_und_II.htm ,
Audio-Datei zum Nachhören https://cba.media/7241 und https://cba.media/7443
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