Critical Mass ON AIR 26.02.21

26.02.2021

Critical Mass ON AIR zelebriert allmonatlich die friedliche Rückeroberung Salzburgs durch unmotorisierte Menschen auf ihren Rädern.

Die Februar-Sendung beginnt wie immer mit Katzenmusik. Was es mit dem Lied für die Katz auf sich hat: Die Salzburger CM hat ein Maskottchen, Siamkatze Amiga. Wer seit Mai 2019 mitgerollt ist, konnte sie – auf der Schulter ihrer Katzenmama Monica sitzend -bewundern. Beiden ist jeweils das erste Musikstück gewidmet.

Manche würden gerne wissen, wer in der Critical Mass ON AIR  jeweils zum Thema Radfahren oder RadlerInnen singt, jodelt oder sonstwie musiziert. Auf der Website der Radiofabrik gibt’s unter der Rubrik „Sendungen“ nicht nur ein Link mit vielen Infos und einer Möglichkeit zum Nachhören aller bisherigen Ausgaben, sondern auch jeweils eine der Playlist der Sendung.

Rollt die CM in diesen wirren Zeiten tatsächlich durch Salzburg?
Und wenn nein, warum nicht: wegen Corona, oder weil Winter ist?
Im Winter wars immer schon schwer, eine kritische Masse an RadlerInnen zusammen zu bringen. Am Wetter sollte es aber nicht liegen. Es gab in den vergangenen Jahren in Salzburg fast in jedem Monat Tage mit einstelligen Temperaturen, aber auch nahezu jeden Winter ideales Fahrradwetter und tageweise 15 oder mehr Grad Lufttemperatur. Wer 365 Tage im Jahr am Radl unterwegs ist, den oder die können doch weder Regenguss noch Schneegestöber vom Mitradeln bei einer Critical Mass abhalten.

Bleibt als Hinderungsgrund noch ein gsch…ener Virus, der uns seit einem Jahr zu schaffen macht.
Eine nach wie vor virulente Lage an Covid-Ansteckungen und die dagegen verordneten Maßnahmen wäre derzeit das falsche Signal.
Eine Critical Mass ist überdies momentan wohl schlicht unzulässig. Die Mitte Februar aktuelle Verordnung untersagt Treffen mit mehr als vier Personen auch tagsüber und im Freien – sowohl privat als auch als Veranstaltung. So stand es auf der Facebookseite der Critical Mass Vienna, die immer am 3. Freitag im Monat angesagt ist, eine Woche vor jener in Salzburg.

Von dieser Regelung ausgenommen sind nur angemeldete politische Versammlungen (Demonstrationen). So wie die CM Vienna hält auch die Salzburger Critical Mass seit ihrem Beginn im Jahr 2008 das Prinzip aufrecht, dass es sich dabei um keine anzumeldende Versammlung handelt. Denn die müsste eine feste, genehmigte Route und Einzelpersonen als Veranstalter vorweisen.

Die Critical Mass Vienna hat eine Facebookgruppe mit über 10.000 Mitgliedern – die Reaktionen auf die Ankündigung, im Februar nicht zu fahren, waren auf Facebook geteilt. Nicht fahren zeige im Moment deutlich mehr Solidarität, meinten viele. Bzw. kann ja jede/r einzeln fahren, war auch eine Meinung dazu.

Noch mehr Feedback, auf das die aktuelle Sendung Bezug nimmt: Eine Hörerin hat auf der Website der Radiofabrik auf die Sendung im Jänner reagiert. Sie schildert im Interview die verschlungenen Wege, die sie mit ihren beiden Buben am Rad zurücklegen muss, um halbwegs sicher Ziele in der Stadt zu erreichen und sagt, dass sie sich engagieren und ihre Forderungen an Stadtpolitik und -verwaltung gemeinsam mit anderen artikulieren will.

Bernhard Kreuzer hat für die aktuelle Sendung das neue Radlobby-Mitglied Jann Warmuth vors Mikro gebeten und spricht mit ihm über die Vorzüge des Radfahrens in Zeiten der Pandemie, wie Radfahren durch eine bessere Infrastruktur noch komfortabler werden könnte, was es neben einem guten Radwegnetz sonst noch braucht. Und über Fördermöglichkeiten für den Kauf von Lastenrädern.
Dazu eine Info des städtischen Radverkehrskoordinators Peter Weiss: im Frühjahr 2021 sollen an Carla-Standorten (das sind die Second Hand-Läden der Caritas) insgesamt 5 Lastenräder zum Ausleihen  zur Verfügung stehen. www.salzburgrad.at und www.cargobike.jetzt sind empfohlene Websites auch zum Thema Lastenrad.

Sein zweiter Interviewpartner ist Lukas Uitz, einer der beiden Verkehrsaktivisten, die 2008 aus Linz die Idee der Critical Mass nach Salzburg mitgebracht haben. Uitz, der sich gegen den geplanten Ausbau der Mönchsberg-Garage engagiert, berichtet über die laufenden Unterschriftenaktion: warum es für Autofahrer wie RadlerInnen gute Gründe gibt, die gegen dieses Millionenprojekt sprechen. Er erklärt auch, wie es mit der Initiative Nein zum Loch weitergeht

Den nächsten Soundtrack zur CM gibt’s am letzten Freitag im März um 17:00 Uhr auf der Frequenz der Radiofabrik und danach jederzeit zum Nachhören im Internet – auf der Website der Radiofabrik in der Rubrik „Sendungen“, sowie im Cultural Broadcasting Archive der Freien Radios auf der Webseite cba.media

Playlist

The Turtles – Cat In The Window (1970) The Desperate Bicycles – (I Hate) Cars (1978) Kinky Friedman / King Arthur & the Carrots – Schwinn 24 (1966) Georges Moustaki et Vincent Delerm – Une fille à bicyclette (2008) David Rovics – The Bicycle Song (1996) M. A. Numminen – Fahrradfahren ist notwendig (1999) Martín Buscaglia – Oda a mi bicicleta (2009)
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Thema:Gesellschaft Radiomacher_in:Bernhard Kreuzer, Reinhard Geiger
Sprache: Deutsch
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