Contrast 38, 05.07.2011

30.06.2011

Auszug aus meiner 38. Sendung Contrast:

… Sechs Jahre nach ihrer Auflösung wollten es die Mitglieder von Japan im Jahr 1991 noch einmal miteinander versuchen. Beim Namen konnte man sich allerdings schon nicht einigen, noch weniger allerdings bei der Abmischung, die David Sylvian dann ganz undemokratisch komplett alleine vornahm. Von diesen Unstimmigkeiten ist der Musik zum Glück nichts anzuhören. Spätestens wenn der Gesang einsetzt weiss man, wer hier musiziert. Auch das  rhythmische Element war nicht zu überhören: pumpende Bässe, drängende Orgeln und Synthesizer, aufgekratzte Trommeln – die Musik von Rain Tree Crow beruft sich in feiner Balance zwischen elektronisch präparierten Sounds und teils sehr seltenem akustischem Instrumentarium auf die ambitioniertesten Jazz-Pop-Funk-Ideen der 70er Jahre und unorthodoxe World-Music-Sounds. Alles klingt sehr ernst, ist aber – so komplex es dem Hörer erscheinen mag – weitgehend improvisiert entstanden. Sylvian hatte sich die spontane Arbeitsweise seines Freundes Holger Czukay zum Vorbild genommen. Diese fast unwirklich schwebende Musik ist mit ihrem lupenreinen Klang ein Leckerbissen für HiFi-Freaks. Meist legt zudem Multi-Instrumentalist Sylvian seine rauchige Stimme über die kunstvollen Klanggemälde, wie in der verklärten Ballade Pocket Full Of Change.

Neben Rain Tree Crow sind noch weitere 8 InterpretInnen aus meinem Musikarchiv zu hören …

Technische Gestaltung: Rainer Haid – Co-Moderation: Vincent Aichmayr

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Thema:Musik allgemein Radiomacher_in:Christian Aichmayr
Sprache: Deutsch
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