Brasilien – Indien – China: Nach der Krise – nach dem Neoliberalismus?
Vortrag und Diskussion mit Stefan Schmalz, Moderation Leo Kühberger.
Die “große Krise 2008 ff.” hat eine Veränderung verdeutlicht, die schon seit langem wirksam war: eine globale politische und ökonomische Machtverschiebung. Brasilien, Indien und China haben sich als neue kapitalistische Wachstumsmotoren etabliert und die Krise wesentlich schneller überwunden als der Rest der Welt, nicht zuletzt weil sie alle über schärfere Finanzmarkt- und Bankenregulierungen verfügen. Auch eine stärkere Orientierung auf Binnennachfrage und soziale Entwicklung spielt eine wesentliche Rolle, ohne dass sich aber die scharfen gesellschaftlichen Gegensätze auflösen würden. Alle drei Länder verzeichnen nach dem Einbruch der Wirtschaft wieder ein Rekordwachstum. Im Vortrag werden die Auswirkungen der Krise sowie der Strategien der Krisenbearbeitung der betreffenden Regierungen skizziert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob in den drei Staaten gesellschaftliche Prozesse begonnen haben, die mit dem Neoliberalismus brechen und perspektivisch auch andere Länder beeinflussen könnten.
Stefan Schmalz
Nach seinem Diplomstudium der Politikwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg (1999-2005), arbeitete Stefan Schmalz ebendort als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Von 2002 bis 2003 absolvierte er ein Auslandstudium an der Universidad Nacional de Colombia, Bogotá. Von 2003 bis 2006 führten ihn verschiedene mehrmonatige Forschungs- und Arbeitsaufenthalte nach Brasilien und China. 2007 promovierte er mit dem Thema „Die Außenwirtschaftspolitik der Regierung Luiz Inácio „Lula“ da Silva. Brasilien zwischen relativer Autonomie, neuer Abhängigkeit und internationaler Kooperation“. Von 2007 bis 2010 war Stefan Schmalz wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet internationale und intergesellschaftliche Beziehungen der Universität Kassel, 2008 Visiting Assistant Professor am Department of Sociology der Johns Hopkins University, Baltimore. Seit April 2010 ist er Akademischer Rat am Institut für Soziologie der Friedrich Schiller-Universität Jena. Stefan Schmalz publizierte zahlreiche Artikel, Buchbeiträge und Bücher, zuletzt 2011 gemeinsam mit Matthias Ebenau „Auf dem Sprung? Transformation und Krise in Brasilien, Indien und China“.
http://www.soziologie.uni-jena.de/StefanSchmalz.html
Ähnliche Beiträge
- Arena-Brazil-Festival im Rahmen der Initiative Nosso Yogo aus der Sendereihe „Nachrichten auf ORANGE 94.0“ 06.06.2014 | Orange 94.0
- Ausgezeichnete Solidarität aus der Sendereihe „FROzine“ 22.05.2014 | Radio FRO 105,0
- BlauCrowd FM Vol. 62 aus der Sendereihe „BlauCrowd FM“ 21.05.2014 | Radio FRO 105,0
- Amnesty Informiert: Fair Play? Menschenrechte in Brasilien. aus der Sendereihe „Amnesty informiert – die monatliche...“ 16.05.2014 | Radio FRO 105,0
- Weltmacht Brasilien – Chancen und Risken. Interviews anlässlich einer... aus der Sendereihe „Latin Lounge Radio“ 11.02.2014 | Orange 94.0
- „Make Chocolate Fair“ – Aktion von Südwind Graz aus der Sendereihe „VON UNTEN – Das Nachrichtenmagazin...“ 18.12.2013 | Radio Helsinki
- Utopien verschaffen sich Gehör aus der Sendereihe „FROzine“ 22.11.2013 | Radio FRO 105,0
- TELEX 42. Yes we scan aus der Sendereihe „TELEX — servusFM“ 14.11.2013 | Radio FRO 105,0
- A Bahia de todos nós aus der Sendereihe „Schlau und schön aufwachen“ 07.11.2013 | Orange 94.0
- Die Fußball-WM und Kinderrechte in Brasilien aus der Sendereihe „in Graz verstrickt“ 24.10.2013 | Radio Helsinki