Bordelle für Frauen
Nirgendwo anders ist die Geschlechterasymmetrie so evident wie in der öffentlichen Sexualität, in der die Frau Reize setzt und Bedürfnisse befriedigt, während sie selbst aus ihrem Begehrtwerden Anerkennung bezieht und kein eigenes Verlangen unterhält. Dabei wäre jede sexuell aktive Frau, die über ihre Wünsche und Grenzen Bescheid weiß, ein Gewinn für die Gesellschaft. Soll die Präsenz der potenten Frau unterbunden werden, um weiterhin mit der Geschlechteropposition Macht auszuüben und Frauen auf ihre Verfügbarkeit festzuschreiben? Könnte nicht gerade der statusstärkere Mann in der heterosexuell-männlichen Prostitution die Frau von ihrem Schicksal als Sorgearbeiterin befreien, die sexuellen Dienstleistungen aufwerten und männliche Anspruchsberechtigung und das hierarchische Gewaltsystem abschaffen?
Zur gemeinsamen Erörterung spricht Pamina Normal mit Noah-Leo Lassalle, der sich für eine emanzipatorische Praxis in der sexuellen Sorgearbeit – sowohl durch seine Tätigkeit als Callboy als auch in der medialen Darstellung seines Berufs – engagiert.
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