„Bitte, danke, alles Gute!“
Eine Live-Sendung zur Arbeitssituation von Pendlerbettlerinnen in Wien
Pendlerbettlerinnen gehören seit Monaten zum Erscheinungsbild des öffentlichen Raumes in Wien. Die Frauen stammen in der Regel aus den ärmsten südosteuropäischen Ländern und gehören häufig der Volksgruppe der Roma und Sinti an. Nach Wien treibt sie eine kaum vorstellbare Armut. Das Geld, das sie hier verdienen, stellt oft die Überlebensgrundlage der gesamten Familie dar. Betteln wird dabei als Frauenarbeit betrachtet.
Women on air hat 4 Frauen, die sich mit diesem Phänomen beschäftigen, ins Studio zu einer live Diskussion eingeladen. Aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen kommend verbindet sie ein gemeinsamen Zugang zu dieser Thematik: Sie lehnen eine generelle Kriminalisierung („organisierte Bettelmafia“), wie sie durch Politik, Polizei und Medien betrieben wird, auf das Entschiedenste ab und suchen offen den persönlichen Kontakt mit diesen Frauen und ihren Familien.
Marion Thuswald:
Sozialpädagogin und Bildungswissenschaftlerin, Mutter, Mitarbeiterin in Friedens- und Frauenorganisationen in Kroatien, Österreich und der Türkei, Diplomarbeit „Betteln als Beruf? Wissensaneignung und Kompetenzerwerb von Bettlerinnen in Wien“ (Universität Wien 2008), Mitarbeit bei der BettelLobby Wien;
Kveta Schubert:
Autodidaktische Fotografin und Filmemacherin, Mutter, betrachtet sich selbst als Romni, geboren in Tschechien, MIGRA- Trainerin, Roma Assistenz an einer Integrationsvolksschule in Ottakring, Zahlreiche Projekte zum Thema Roma und kulturelle Identität. Vielschichtige Beschäftigung mit dem Thema Betteln beim Projekt „Straßenkunst – Kunst zum Überleben“ gemeinsam mit dem Verein Exil;
Ulli Gladik:
Filmemacherin, Mutter, Studium der Fotografie an der Akademie der bildenden Künste Wien, davon ein Jahr an der Kunstakademie in Sofia, dort erste nähere Kontakte zu Romafamilien; Ihr einfühlsames Filmportrait über die bulgarische Bettlerin „Natasha“ hat am 01. Mai Wien Prämiere. Mitarbeit bei der BettelLobby Wien;
Eva Maria Bachinger:
Journalistin, nach Matura Auslandaufenthalte in Israel und Italien, Studium der Politik und Sozialarbeit, seit 2004 Journalistin: zuerst APA-Innenpolitik, nun angestellt bei Tageszeitung Österreich, Ressort Tagesthemen und freiberuflich für mehrere Zeitschriften tätig; Ihr Artikel „Unter Bettlern“ für die Zeitschrift Moment wurde mit dem nationalen Roma Sonderpreis 2008 der EU-Kommission ausgezeichnet.
Sendungskonzept und Diskussionsleitung: Barbara Karahan
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