Barrierefreiheit2
Barrieren werden ja gerne errichtet, wenn es darum geht, Menschen auszugrenzen, zu diskriminieren, einfach, weil sie nicht unseren jeweiligen Vorstellungen vom sogenannten „Normalsein“ entsprechen.
Am ehesten assoziiert mit Barrieren wird der Bereich der Behinderungen.
Es betrifft aber auch Bereiche wie Migration, sexuelle Orientierung, Armut, Bildung oder ältere Menschen, um nur einige zu nennen.
Im 2. Teil unserer „Miniserie Barrierefreiheit“ werden zwei Bereiche näher betrachtet: 1) wie gehen Menschen mit Behinderungen mit Barrieren um? Und 2) Barrieren/ Barrierefreiheit/ Zugänglichkeit im Bildungsbereich.
Im Jahr 2006 wurde das Übereinkommen über Rechte von Menschen mit Behinderungen von der UNO-Generalversammlung in New York verabschiedet und trat 2008 in kraft.
In diesem völkerrechtlichen Vertrag werden lebenssituationen von Menschen mit Behinderungen konkretisiert, um ihnen die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
Diese Teilhabe wird meist auch als Inklusion bezeichnet.
In Österreich wurde am 24.Juli 2012 vom Minister_innenrat der Nationale Aktionsplan 2012-2020 (Strategie der österreichischen Bundesregierung zur Umsetzung der UN- Behindertenkonvention – Inklusion als Menschenrecht und Auftrag) beschlossen
Außerdem werden von einem siebenköpfigen Gremium, dem Monitoring-Ausschuss, Berichte über den Stand der Realisierung erstellt.
( Quelle: Wikipedia)
Von der Forderung der Barrierefreiheit bis zur Inklusion war es freilich ein weiter Weg. Begonnen hatte es wie so oft Ende der 1960er Jahre mit der „Selbstbestimmt-Leben-Bewegung“, in welcher die Grundlagen von Integration und Inklusion bereits gelegt wurden.
Menschen mitBehinderungen stehen oft vor unlösbaren Problemen, wenn es Barrieren auf ihrem Weg, egal wohin, gibt. So können etwa eine Stufe vor einem Geschäft oder eine nicht barrierefreie Webseite die Teilhabe am Leben verhindern.
Während bauliche Barrieren relativ schnell beseitigt werden können, ist es mit der Auflösung der Barrieren in den Köpfen der Menschen viel schwerer, gilt es doch Einstellungen und Haltungen zu verändern.
Der Bildungsbereich bzw. die Schule erscheint vielen als DER Bereich, in dem eine barrierefreie und des weiteren inklusive Lebenseinstellung verinnerlicht werden könnte…wäre da nicht das österreichische Schulsystem, welches traditionell ein selektives System ist. Zahlreiche Barrieren, auch parteipolitisch und gesellschaftlich, lassen sich hier nicht gerne beseitigen.
Die momentan wieder heftig geführte Diskussion über die Abschaffung der Sonderschule und die schon etwas länger zurückliegende Diskussion über die Gesamtschule zeugen ja davon.
Schließlich stellt Daniele Marano den Begriff „Barrierefreiheit“ infrage und schlägt stattdessen den Begriff „Zugänglichkeit“ vor.
Interviewpartner_innen:
Cornelia Scheuer, Mitarbeiterin im Verein Bizeps und Beraterin für gestalterische und bauliche Barrierefreiheit
www.bizeps.at, Schönngasse 15-17/4, 1020 Wien
cornelia.scheuer@bizeps.or.at
Daniele Marano, Projektmanager der Hilfsgemsinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreich
www.hilfsgemsinschaft.at ,Jägerstraße 36, 1200 Wien
marano@hilfsgemeinschaft.at
Rainer Grubich, Koordinator Büro für inklusive Bildung an der Pädagogischen Hochschule Wien (BIP)
www.phwien.ac.at, Grenzackerstraße 18, 1100 Wien
rainer.grubich@phwien.ac.at
Petition für den Bau eines zweiten Aufzugs in der U-Bahnstation Stephansplatz in Wien:
http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=15273
Openup/ Barrierefreiheit1, Sendung von Dr. Bernd Schweeger:
Unsere Signation bzw. kurze musikalische Begleitung ist unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen:
• „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte
weitere verwendete Musik: Rob Costlow/ Meant to be, Album: Contemporary Piano
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