“Bahnliberalisierung: Was bringt das 4. Eisenbahn-Paket?” (3)

18.06.2013

In den Wegstrecken waren wiederum – zum dritten und letzten Mal – Ausschnitte aus der Tagung zum 4. Eisenbahnpaket zu hören.

Die Tagung “Bahnliberalisierung: Wer gewinnt – wer verliert? Was bringt das 4. Eisenbahn-Paket?”von ProBahn, Gewerkschaft vida und Arbeiterkammer Salzburg fand am 09.04.2013 im Brunauerzentrum in Salzburg statt.

Interessant an dieser Tagung waren, neben einer Basis-Information über die geplanten Änderungen hin zu “(noch) mehr Wettbewerb”, die teils doch sehr unterschiedlichen Zugänge seitens der ReferentInnen und PodiumsteilnehmerInnen aus Politik bzw. Ministerium, Gewerkschaften, Arbeiterkammer, Bestellern, Eisenbahnverkehrs-Unternehmen und Fahrgast-Initiativen.

In der heutigen, bereits 190. Folge der Wegstrecken war der Vortrag von Heino Seeger (vormals Bayrische Oberlandbahn) zu hören sein, der sich dezidiert für Liberalisierung und weniger für „sozialdemokratische und gewerkschaftliche Romantik“ (meine Definition seiner Äußerungen) aussprach und den Wettbewerb als einzige Chance sieht, mit immer geringer werdenden Öffentlichen Mitteln einen attraktiven Schienenpersonennahverkehr zu erreichen.

Da sich Seeger auf der Tagung zumindest nicht öffentlich zu den Gründen für seinen Abgang als Geschäftsführer der BOB – trotz Erfolges auf den Stammstrecken sowie bei Ausschreibungen des Regionalverkehres in den Relationen München – Rosenheim – Kufstein/bzw. Salzburg – äußern wollte oder „durfte“, möchte ich die zwei Vermutungen, die auf der Tagung auch öffentlich geäußert wurden, anführen:

Seeger musste gehen, weil er dem Konzern Veolia zuwenig Gewinn „einfuhr“ (Moderator Claus Faber) und zweite Vermutung, (geäußert vom bayrischen Ministerialdirigent a.D. Dieter Wellner): Seeger hätte im Vorstand von Veolia einen „besonders guten Freund gehabt.“

Seit 1.5.2013 ist Seeger nunmehr Betriebsleiter bei der Tegernseebahn, die als Infrastrukturunternehmen die gut 12 km lange Strecke zwischen Tegernsee und Schaftlach inne hat und vor allem von der BOB befahren wird.

Weiters zu hören waren: Andreas Rauter (Verkehrsverbund Ostregion – VOR); Gunter Mackinger (Verkehrsdirektor Salzburg AG); Roman Hebenstreit (Tfz-Führer und oberster Eisenbahngewerkschafter in Österreich) mit Stellungnahmen zu den möglichen Auswirkungen des 4. Eisenbahnpakets aus der Sicht von Leistungsbestellern (Rauter), Unternehmen (Mackinger) und Bediensteten (Hebenstreit).

Mitschnitte der (nahezu) gesamten Tagung befinden sich unter folgenden Links im Netz: http://cba.media/110659  http://cba.media/110657 http://cba.media/110520

Zur Tagung auch ein Bericht von proBahn: http://www.probahn.at/pa.asp?i=989

Vorausblick auf die erste Juli-Sendung der Wegstrecken: diese wird am 16. Juli ab 19 Uhr on Air gehen, u.a. mit einem Bericht über eine Reise ins Semmering-Gebiet, die aufgrund der Fahrradmitnahme während eines Schienenersatzverkehrs zwischen Neunkirchen/NÖ und Payerbach-Reichenau durchaus eine logistische Herausforderung darstellte. Weiters ein Bericht über die Linzer Lokalbahn, bei der Verbesserungen im Angebot in Aussicht stehen sowie eine Übersicht über die im Sommer anstehenden Schienenersatzverkehre, vor allem auf Strecken der ÖBB.

Die Diskussion „StreifZüge: Mit der LILO nach Aschach?“, die am 14.06.2013 in Eferding am Stadtplatz über die Bühne ging, findet sich
nunmehr unter http://cba.media/111898 im Archiv, zum Nachhören und auch zum Nachlesen!

Erich Klinger

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Thema:Society Radiomacher_in:Erich Klinger
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