Baggeralarm am Zieselfeld – streng geschütze Tiere lebendig begraben?

10.03.2014

Auf dem Zieselfeld in Stammersdorf in Floridsdorf wurde mit schwerem Gerät an mehreren Stellen Baugrunduntersuchungen durchgeführt obwohl dort allerstrengster Lebensraumschutz besteht. Die IG Marchfeldkanal fürchtet, dass dabei bereits Ziesel, die im Winterschlaf in ihren Bauen liegen, lebendig begraben wurden, da die Erschütterungen der schweren Maschienen die Gänge der scheuen Nager zum Einsturz bringen können. Die ökologische Bauaufsicht, die laut Bescheid dabei sein hätte sollen, hatte nichts davon gewußt. Ab 15 März dürfen die zwei privaten Bauträger, die auf dieser Fläche Wohnungen errichten wollen, im großen Stil mit dem Oberbodenabtrag anfangen. Obwohl bekannt ist das Ziesel bis April Winterschlaf halten. Die Stadt Wien die als Behörde eigentlich für die Einhaltung der Fauna- und Flora Habitatrichtlinie zuständig ist unternimmt Nichts dagegen. Im Gegenteil: Sie möchte das angrenzende Herresspitalsgelände auf dem ebenfalls Ziesel leben kaufen und darauf ebenfalls bauen.

Ziesel sind akut vom Aussterben bedroht ebenso wie Feldhamster, Zauneidechse und Neuntöter die alle auf diesem Gebiet vorkommen. Sie stehen unter schrengstem Schutz. Die Bauträger verweisen auf die vorgesehenen Ausgleichsflächen die aber von den Zieseln bisher nicht angenommen wurden ua. deshalb weil sie auf dem anderen Ufer des Marchfeldkanals liegen und Ziesel nicht schwimmen können. BiologInnen fürchten, dass auch wenn die Ziesel die stark fragmentierten Ausgleichsflächen annehmen würden, die Population so zersplittert wäre, dass sie keine Überlebenschance mehr hätte.

Infos unter: www.ziesel.org

https://www.facebook.com/groups/ziesel/?fref=ts

http://www.meinbezirk.at/wien-21-floridsdorf/chronik/bagger-auf-dem-zieselfeld-d867519.html

http://www.dfz21.at/dfz/ig-marchfeldkanal-macht-gegen-baggerung-mobil/

Sendereihe

OpenUp

Zur Sendereihe Station

Orange 94.0

Zur Station
Thema:Society Radiomacher_in:Jutta Matysek Jutta.Matysek (at) gmx.at
Sprache: German
Teilen: