Aus der Ferne – die gar nicht lustige Geschichte eines jüdischen Praterstrizzi zur Zeit des 1. Weltkriegs

29.05.2014

von Abraham Mosche Fuchs, aus dem Jiddischen übersetzt von Thomas Soxberger

Abraham Mosche Fuchs ist 1890 in Ozerno (Galizien) geboren worden.
Er hat den Cheder besucht, das ist die jüdischen religiöse Kleinkinderschule. Danach hat er sich alleine weitergebildet. Ab 1911 hat er Kurzgeschichten über das Leben der armen jüdischen Landbewohner veröffentlicht. 1912 ist er nach New York gegangen und von dort 1914 nach Wien. 1921-38 Wiener Korrespondent für die NewYorker jiddische Zeitung „forwertss/Jewish Daily Forward”. 1924 ist in Warschau sein wichtigstes Buch: erschienen: unter der brik.

1938 hat ihn die Gestapo verhaftet und seine Manuskripte beschlagnahmt. Er hat aber fliehen können und sich in London niedergelassen. 1950 ist er nach Israel gegangen , 1974 ist er dort gestorben.

Das Lied, das Sie zu Anfang hören, ist eine Aufnahme aus dem Jahr 1909. Die Sängerin heißt Frau Pepi Litmann. Sie ist in jiddischen Cabarets in ganz Europa und Amerika aufgetreten, und zwar fast immer in Männerkleidern, als Jeschiwe-Bocher kostümiert. Sie ist 1930 in Wien gestorben.

Abraham Mosche Fuchs: “Aus der Ferne”, deutsch von Thomas Soxberger
Frau Pepi Litmann: “Main Wabel Chaje” (1909)
Wiener Konzertorchester: “Praterszenen” (1903)

Die Erzählung “Aus der Ferne” ist erschienen in:
Nackte Lieder
Jiddische Literatur aus Wien
1915-1938
zusammengestellt und übersetzt von Thomas Soxberger
Mandelbaum Verlag, Wien 2008
http://mandelbaum.at/books/764/7155

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Thema:Literature Radiomacher_in:Martin Auer
Sprache: German
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