Arbeiten und Pflegen. Die eigene Berufstätigkeit zwischen Zusatzbelastung und Entlastungsmoment.
Rund eine Million Menschen in Österreich pflegen und betreuen einen Angehörigen. Keiner hat sich diese Rolle ausgesucht. Die meisten sind hoch belastet – körperlich, psychosozial, aber auch finanziell. In ihrer Gesamtheit sind pflegende Angehörige eine essenzielle Stütze unseres Pflegesystems. So gehen Schätzungen des Rechnungshofs davon aus, dass der Wert dieser sogenannten informellen Pflege rund 3,1 Milliarden Euro ausmacht. Dennoch wird die Angehörigenpflege in Österreich nicht ausreichend wahrgenommen und unterstützt, sondern ist im Gegenteil noch immer schambesetzt und ein Tabuthema. Digitalisierung bietet die Chance, pflegende Angehörige niederschwellig zu erreichen und sie in ihrer Rolle zu stützen.
Durch die Betreuung und Pflege von pflegebedürftigen Menschen sind Angehörige hohen Belastungen ausgesetzt. Studien zeigen, dass rund 50% von ihnen zusätzlich auch einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Einerseits bedeutet das oft zusätzliche zeitliche und emotionale Herausforderungen, sowie Wegzeiten zur Überwindung von Distanzen zwischen Haushalt(en) und Arbeitsstellen. Andererseits bietet die eigene Berufstätigkeit auch eine Quelle der Entlastung, wo sie Kraft tanken und Ablenkung von der Pflegesituation erhalten. Wie wird dies von Unternehmen wahrgenommen? Wo braucht es welche Unterstützung? Und welche Unterstützungsmöglichkeiten bieten Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern heute schon?
Impulsvortrag von Dr. Eva Höltl: „Die Verantwortung von Arbeitgeber:innen gegenüber pflegenden Angehörigen in ihrer Belegschaft“
Diskussion mit:
Dr. Eva Höltl (Leiterin Gesundheits-zentrum, Erste Bank Österreich), Mag.a Martina Genser-Medlitsch (Leiterin Keep Balance, Hilfswerk Österreich), Birgit Meinhard-Schiebel (Präsidentin, Interessensgemeinschaft pflegende Angehörige), Mag.a Manuela Vollmann (Geschäftsführerin abz*austria)
Die Veranstaltung fand im Rahmen der von Two Next inclusion veranstalteten Online-Konferenz 2022 „Perspektiven und Potenziale für pflegende Angehörige“ vom 20. bis 26.01.2022 statt.
Nähere Informationen dazu gibt es unter: https://www.two-next-inclusion.org/konferenz2022/
Konferenz – Perspektiven und Potentiale für pflegende Angehörige
Zur Sendereihe StationFREIRAD
Zur StationÄhnliche Beiträge
- Erstes LGBTIQ+ Kompetenzzentrum Österreichs in Linz aus der Sendereihe „FROzine“ 23.10.2024 | Radio FRO 105,0
- 3 Jahre Innovationsnetzwerk – eine Rückschau aus der Sendereihe „Konferenz – Perspektiven und Potentiale...“ 07.02.2024 | FREIRAD
- Zwischen Selbstbestimmung und Schutz – ein Spannungsfeld, indem pflegende... aus der Sendereihe „Konferenz – Perspektiven und Potentiale...“ 07.02.2024 | FREIRAD
- Mit Demenz leben – wie pflegende Angehörige mit den Auswirkungen demenzieller... aus der Sendereihe „Konferenz – Perspektiven und Potentiale...“ 05.02.2024 | FREIRAD
- Kultursensible Pflege – kulturspezifische Bedürfnisse von pflegenden Angehörigen aus der Sendereihe „Konferenz – Perspektiven und Potentiale...“ 05.02.2024 | FREIRAD
- Große Verantwortung in jungen Jahren – wenn junge Erwachsene Pflegeverantwortung... aus der Sendereihe „Konferenz – Perspektiven und Potentiale...“ 05.02.2024 | FREIRAD
- Wir unterstützen einander. Netzwerke verbinden und helfen. aus der Sendereihe „Konferenz – Perspektiven und Potentiale...“ 22.02.2023 | FREIRAD
- Wie geht sich das aus? Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der aktuellen... aus der Sendereihe „Konferenz – Perspektiven und Potentiale...“ 22.02.2023 | FREIRAD
- (Long)Covid und jetzt? Die Auswirkungen der Pandemie auf pflegende Angehörige. aus der Sendereihe „Konferenz – Perspektiven und Potentiale...“ 22.02.2023 | FREIRAD
- Auf Körper und Geist. Wie sich die Angehörigenpflege auf die Gesundheit auswirkt. aus der Sendereihe „Konferenz – Perspektiven und Potentiale...“ 22.02.2023 | FREIRAD