Alexander Kukelka – Aufruf zur höchsten Schau
114. Sendung (Erstausstrahlung: 5. August 2024 bei ORANGE 94.0)
Alexander Kukelka – Aufruf zur höchsten Schau
In dieser Sendung ist der Komponist Alexander Kukelka zu Gast, und präsentiert sein 2024 erschienenes CD-Doppelalbum „Aufruf zur höchsten Schau“. In seinem Komponistenstüberl im 7. Wiener Gemeindebezirk spricht er mit „Music Across“ über seinen familiären Hintergrund, seine musikalischen Wurzeln und den Ursprung der Inspiration zu seiner Musik. Kukelkas Großvater stammt aus der Bukowina und wurde in Neu-Mamajestie einem Vorort von Czernowitz geboren. Wohl erinnert sich Alexander Kukelka an seine Kindheit, dass sein Großvater auf der Geige Melodien aus seiner Heimat gezupft hat, es ist ihm aber erst viel später, ausgelöst durch die Geburt seiner mittlerweile 20-jährigen Tochter, bewusst geworden, dass er dieses musikalische Erbe in sich trägt. Erst spät in seinem Leben ist er mit seiner Frau nach Czernowitz gefahren, um für seine Oper „Die Reise nach Alt- Mamajestie oder der beste Witz ist Czernowitz“ zu recherchieren.
Zu seiner Musik sagt Alexander Kukelka: „Meine Stücke sind schwer, man kann sich nicht hinter einer geräuschhaften Textur verschanzen“. Sein „Streichquintett“ ist zum Beispiel eine Spielerei mit verschiedenen Metren und folkloristischen Einschlägen, das ganz leicht wirkt und fast swingt, aber trotzdem eine relativ komplexe mathematische Spielerei ist, wo man keinen Ton herausnehmen kann, ohne dass das Ganze zusammenbricht. Alexander Kukelka ist aber auch ein großer Freund und Genießer des Humors: „Der Witz ist ein wichtiges Werkzeug der Kommunikation und verbindet uns. Sich über jemanden lustig machen, das halte ich nicht für witzig, aber die Absurdität des Lebens, die einem tagtäglich geliefert wird, in einen Witz zu packen, das halte ich schon für eine hohe Kunst“.
2023 hat Alexander Kukelka seinen 60. Geburtstag gefeiert, und er sagt, dass sich jetzt in diesem Alter für ihn mehr denn je zeigt, welche Sinnhaftigkeit seine Musik bekommen kann, nämlich substanziell etwas dazu beizutragen, dass wir die Hoffnung nicht verlieren. „Und da habe ich auch gemerkt, dass das eine Sprachlichkeit ist, die mir liegt, und dass ich mit den Zungen dieser sechs Ethnien, die sich da zusammengerauft haben, auch musikalisch arbeiten kann. Ich lausche da in mich hinein und merke, es ist unerschöpflich wie die Quelle sprudelt“.
Musik:
Andreea Chira – Panflöte, Peter Uhler – Violine, Monika Uhler – Violine, Marta Potulska – Viola, Manuel Schager – Violoncello, Michael Pistolek – Kontrabass, Alexander Kukelka – Dirigent, Arioso con Variazioni – Concerto für Nai und Streichquintett, (Alexander Kukelka), Gramola 2024
Günter Haumer – Bariton, Wolfgang Kronberger – Klarinette, Piotr Motyka – Akkordeon, Kaori Nishii – Klavier, Joanna Lewis – Violine, Anne Harvey-Nagl – Violine, Melissa Coleman – Violoncello, Alexander Kukelka – Dirigent, Aufruf zur höchsten Schau, (Alexander Kukelka), Gramola 2024
Moritz Weiß – Klarinette, Sophie Stocker – Violoncello, Yu-Hsuan Lin – Klavier, Meditation III – Vom Zauber der Dinge, (Alexander Kukelka), Gramola 2024
Joanna Lewis – Violine, Anne Harvey-Nagl – Violine, Marta Potulska – Viola, Melissa Coleman – Violoncello, Asja Valcic – Violoncello, Streichquintett – für 2 Violinen, Viola und 2 Violoncelli, (Alexander Kukelka), Gramola 2024
Josef Bednarik – Oboe, Wolfgang Kronberger – Klarinette, Thomas Steinwender – Horn, Marion Janda – Fagott, Von einem Marsch, der auszog, das Tanzen zu lernen, (Alexander Kukelka), Gramola 2024
Marlies Gaugl – Flöte, Wolfgang Kronberger – Klarinette, Marion Janda – Fagott, If You Make a Noise, Make it Quietly!, (Alexander Kukelka), Gramola 2024
Marlies Gaugl – Flöte, Marta Kordykiewicz – Violoncello, Doris Kitzmantel – Klavier, Funeral March – Requiem for a Dead End, (Alexander Kukelka), Gramola 2024
Kaori Nishii – Klavier, I Scherzino – Vier Klavierstücke, (Alexander Kukelka), Gramola 2024
Gestaltung, Am Mikrofon, Tontechnik & Produktion: Gernot Friedbacher
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