A – Z: 92 Jazz vom Feinsten mit Mombasa (Lou Blackburg) & eine Überraschung
Lou Blackborn war der erste amerikanische Jazzmusiker, der in Kirchdorf gastierte. Genauer gesagt im Pfarrheim Kirchdorf. Der Kirchdorfer Jazzclub befand sich grad in seiner Gründungsphase. Das war Mitte der 70iger Jahre. Heute am 7. Jänner 2011 heiße ich Sie herzlich willkommen in der 92. Augabe von A bis Z mit Musik eben dieses Künstlers und seiner Band Mombasa.
Mit verschiedenen Musikern aus Afrika spielte Lou Blackburn unter dem Bandnamen Mombasa 5 LP’s beim Spiegelei – Label ein. Er wurde am 12. November 1922 in Rankin, Pennsylvania, geboren und verdingte sich in verschieden Swing Combos u.a. mit Lionel Hampton und Duke Ellington, bevor er 1963 mit Charles Mingus auf dem Jazz Festival in Monterey auftrat und die Platte „Mingus at Monterey“ veröffentlicht wurde.
Blackburn kam Anfang der 70er Jahre nach Deutschland, wo er mit der deutschen Band Agitation Free einige progressive Jazzrock Stücke aufnahm, die aber von keiner Plattenfirma akzeptiert wurden. Lou Blackburn wollte nach einem kurzen Aufenthalt in den Staaten eine Deutschland und Europatournee unternehmen und gründete dazu 1975 das Ensemble Mombasa.
Die Platte African Rhythms & Blues wurde am 14. April 1975 an einem Tag im Kölner Cornet – Studio aufgenommen und stellt eine sehr eigenständige und überzeugende Arbeit von Lou Blackburn dar. Eine stolze Hommage an Afrika, sehr sensibel und fließend gespielt. Die Musiker bewegen sich auf einem Percussionsteppich, der vielerlei Möglichkeiten für flirrende Improvisationen gibt, die aber immer sehr melodisch sind. Die Sonne über der weiten Steppe der Massai ist förmlich zu spüren und die Fata Morgana tanzt dazu, um uns in die Wildnis zu locken. Dann wieder einfache Call and Response Gesänge mit Bambusflöte und Percussion begleitet. Auch der Bass übernimmt mal das Regiment und puscht die Band in Improvisationen nach vorne. Die Stücke sind meist um die 6 – 8 Minuten lang – also genug Zeit für Entwicklungen. Eine durch und durch tolle Platte, die viel zu unterbewertet war und nur durch Samplings von DJ’s wieder in den Focus rückte. Das Stück ist auf Vinyl wieder zu haben; u.a. bei DaCapo usw.; das Original geht meist so um die 50 -100 Euro über die Tische im Internet – die Auflage bei Spiegelei war, so scheint es, nicht sonderlich hoch.
Zu Lou Blackburn ist wohl zu sagen, dass er in seinem Leben immer zur falschen Zeit am falschen Ort war. Ein großer Erfolg ist im versagt geblieben. Zum Ende seines Lebens spielte er in anonymen Combos Filmmusik in Hollywood ein oder hatte Auftritte mit schlecht bezahlten Big Bands in drittklassigen Clubs. Er verstarb 1991.
African Rhythms & Blues – SPIEGELEI – at Cornet Studio Köln, 14th April, 1975
1. Nairobi, 2. Massai, 3. Holz, 4. Kenia, 5. Makishi, und 6. Shango
Die Musiker: Lou Blackburn Trombone, Leader, Donald Coleman Conga, Bamboo Flute, Charles Jefferson Trumpet, Flugelhorn, Gerald Luciano Bass (Electric), Percussion (African)
Cephus McGirt Drums,
Es folgt nun eine Überraschung: am 27. November 2010 gab der Musikverein Inzersdorf-Magdalenaberg im Turnsaal der Volksschule Inzersdorf sein Herbstkonzert. Die musikalische Leitung hatte der Kapellmeister Wolfgang Kern. Hören Sie hinein in die Musik der imposanten Blasmusikkapelle.
Accolada von Ed Huckeby und New York: 1927 von W. Barker. Ein erstaunlicher Sound, oder?
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