A – Z: 94 Jazz vom Feinsten mit Miles Davies 2 – Water Babies
Miles Dewey Davis III, wurde am 26. Mai 1926 in Illinois als Sohn eines wohlhabenden, schwarzen Zahnarztes geboren. Sie hören heute die Musik jener Langspielplatte, die zwischen 1967 und 1969 eingespielt wurde. Sie trägt den Titel „Water Babies“. Sie erfahren auch etwas über das Leben dieses weltberühmten Künstlers.
M. D. erhielt von seiner Großmutter Orgelunterricht, seine Mutter spielte Geige und Klavier. Im Alter von etwa 10 Jahren begann er auf der Trompete seines Onkels zu spielen. 1939, zu seinem 13. Geburtstag bekam Miles vom Vater seine erste eigene Trompete. Miles wechselte zur Lincoln High School, spielte dort in der Schülerband und nahm Privatunterricht bei Elwood Buchanan, einem Patienten seines Vaters, der ihm beibrachte, ohne Vibrato zu spielen. 1943 trat Miles der Eddie Randle´s Blue Devil Band bei, freundete sich mit Clark Terry an und hörte erstmals Improvisationen von Charlie Parker und Dizzy Gillespie.
1944 trat M. D. als Schüler einige Wochen vertretungsweise als dritter Trompeter in Billy Eckstine´s Big Band auf. So spielte er erstmals mit Jazzgrössen wie Charlie Parker, Dizzy Gillespie und Art Blakey. Und Ende des Jahres 1944 ging er mit Parker nach New York und begann mit dem Musikstudium an der renommierten Julliard School. Abends spielte Miles neben dem Studium mit vielen Bebop-Musikern zusammen in den verschiedenen berühmten Jazzclubs an der 52. Straße. Ende 1946 ging er zusammen mit Billy Eckstine auf Tournee und blies die Trompete im Charlie-Parker-Quintett. Miles entwickelte sich zu einem grandiosen Improvisator, dessen vorherrschendes Merkmal eine vibratolose, undynamische, gedämpfte Tongebung war.
1948 gründete Miles Davis in New York mit der Capitol-Band „Miles Davis Nonett“ seine erste eigene Gruppe. Er schrieb seine ersten eigenen Arrangements, bereitete dem Übergang vom Bebop zum Cool-Jazz den Weg und galt seitdem als zentrale Schlüsselfigur des modernen Jazz. 1949 besuchte er Europa und lernte in Paris Juliette Greco kenne und lieben. In diesem Jahr begann seine Heroinsucht (zu dieser Zeit waren viele seiner Musikerkollegen Junkies), die bis 1954 andauerte.
Mit ihm spielen heute auf b 138 am Bass – Dave Holland (tracks: B1, B2) , Ron Carter, am Schlagzeug – Tony Williams* am Keyboard – Chick Corea (tracks: B1, B2), Herbie Hancock, an den Saxophonen – Wayne Shorter und der Meister selbst an der Trompete.
1955 gelang ihm der Durchbruch. Unter den Labeln Blue Note, Prestige und Columbia führte er die Jazzcharts an. Mit dem Miles Davis Sextet, bestehend aus Miles Davis (Trompete), John Coltrane (Tenorsax), Cannonball Adderley (Altsax), Bill Evans (Piano), Paul Chambers (Bass), und Jimmy Cobb (Drums) entsteht mit dem Album „Kind Of Blue„, welches Sie schon im Dezember 2010 auf Radio B 138 hören konnten, das wohl schönste Ergebnis improvisatorischen Schaffens der Jazzgeschichte.
Mit dem Arrangeur Gil Evans entstehen so fantastische Alben wie „Sketches Of Spain„, „Porgy And Bess„, „Quiet Nights“ und „Miles Ahead„. Sein zweites Quintett mit Wayne Shorter (Tenorsax), Herbie Hancock (Piano), Ron Carter (Bass), und dem erst 17 Jahre jungen Tony Williams wird ein grosser Erfolg und Alben wie „Miles Smiles„, „Nefertiti„, „Sorcerer„, „The Complete Live At The Plugged Nickel 1965“ und „Water Babies“ sind herausragende Beispiele für den Jazz dieser Epoche.
Ab 1968 kam die Übernahme von rhythmischen Elementen und elektrisch verstärkten Instrumenten aus der Rockmusik ins Spiel. 1970 machte sich mit dem Album „Bitches Brew“ zum ersten Mal der Jazzeinfluß auf die Rockmusik bemerkbar. Miles benutzte ein WahWah, das an seiner Trompete angeschlossen, ungehörte Töne erzeugte. Dieses Album leitet die Fusion von Rock und Jazz ein, und Miles spielte auch auf Rockkonzerten und nicht nur auf Jazz Festivals. Miles Davis war sehr eigenwillig, spielte oft mit dem Rücken zum Publikum und gab sich extrovertiert und arrogant. Nahezu alle die im Jazz-Rock zu Ruhm und Ehre kamen, durchliefen seine Ensembles wie z.B. John McLaughlin, Herbie Hancock, Chick Corea, Joe Zawinul, Jack De Johnette. Miles schrieb als Komponist auch einige Filmmusiken wie „Fahrstuhl zum Schafott„, „Dingo„, oder „The Hot Spot„.
Bei einem Unfall 1972 mit seinem Lamborghini brach er sich beide Fußknöchel und in den folgenden Jahren hatte er verschiedene Krankenhausaufenthalte (Hüftgelenkoperation, Gallensteine, u.a.). Dies und auch musikalische Gründe waren es, dass er sich aus der Öffentlichkeit zurückzog. Von 1976 bis 1981 wiederholte sich die Sucht von 1949-54, diesmal war es Kokain und es gab einen totalen Rückzug von der Bühne. Manche hielten ihn für tot.
Im Sommer 1981 war Miles´ großes Comeback auf dem Jazz Festival in New York. Mit der stark rockorientierten Band macht er in den folgenden Jahren erfolgreiche Tourneen mit dreistündigen Konzerten in Japan und Europa. Durch sein Comeback machte er den Jazzrock wieder populär, nachdem er in den Jahren zuvor an Qualität gelitten hatte. Wieder gab er jungen Musikern die Chance, berühmt zu werden. In seiner gesamten aktiven Zeit machte er rund 80 verschiedene Musiker bekannt. Mit den Alben „Tutu„, und „You ´re Under Arrest“ fand er auch noch Zugang zum Popgeschmack der 80er Jahre. Er bekam Auszeichnungen u.a. als Ehrendoktor der Universität Nanterre 1988, Grand Médaille de Vermail 1989 und dem Grammy-Award 1990 für sein Gesamtwerk.
Miles Davis stirbt am 28. September 1991
Die Stücke : Water Babies, Capricorn, Sweet Pea, Two Faced, Dual Mr. Tillman Anthony
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