Mieterberatung in der Brigittenau
Gesprächspartner für dieses Interview ist Gerhard Geißler von der Gebietsbetreuung am Wallensteinplatz:
„Hauptaufgabe der Mieterberatung ist es, sich mit der Wohnsituation und Problemen der Mieter zu beschäftigen“ meint Herr Geißler einleitend und nennt als Hauptthemen: „Die Suche nach neuen Wohnungen, zu hohe Mieten, Betriebskostenabrechnungen, Streite innerhalb von Hausgemeinschaften oder bei Haussanierungen und das Einschreiten bei Konflikten zwischen Hausparteien“.
„Wurden Gebietsbetreuungen anfangs in besonders abgewohnten Gebieten eingerichtet, forcierte Wohnbaustadtrat Faymann auch die Etablierung der Gebietsbetreuung in Gebieten mit vielen Gemeindewohnhausanlagen.
Im 20. Bezirk wurde anfangs nur das Augartenviertel betreut. Dann wurde Das Einzugsgebiet der Gebietsbetreuung sukzessive ausgeweitet auf große Teile innerhalb der gesamten Altbaugebiete im 20. Bezirk“.
Herr Geißler zu den Sanierungsschwerpunkten:
„In den letzten 12 Jahren lagen Schwerpunkte im öffentlichen Raum bei der Sanierung von Gauß- und Wallensteinplatz und der Neugestaltung von Straßen und Parkraum. Ab Mitte der 80er-Jahre wurden im Zuge der Stadterneuerungs- und Wohnbausanierungsgesetze vermehrt Förderungen von Hauseigentümern in Anspruch genommen. Im Augarten- und Brigittaviertel wurden in dieser Zeit in 49 Häuserblöcken 26 Häuser generalsaniert und bei der Hälfte aller Häuser eine oberflächliche Sanierung, sogenannte Erhaltungsarbeiten, durchgeführt. Ergebnis ist, dass es nicht mehr so viele Problemhäuser gibt wie vor Jahren“.
Zu den Auswirkungen von schlechter Wohnsituation stellt Herr Geißler fest:
„Hauptproblem sind vor allem dunkle, enge, feuchte und schimmlige Erdgeschosswohnungen. Abhilfe schaffen hier sehr oft die Notfallwohnungen der Stadt Wien, die auch für Ausländer nach fünfjähriger Anwesenheit zugänglich sind. Öfters werden sie jedoch von den ausländischen Mietern aus dem Grund nicht angenommen, weil sie in ihrer neuen Heimat in ihrem Grätzel ein „neues Dorf“ gefunden haben und trotz angebotener besserer Wohnung nicht wegziehen wollen“.
Auf die Frage nach drei Weihnachtswünschen meint Herr Geißler abschließend:
„Erstens, die Menschenwürde im Mietrecht und der Bauordnung zu verankern, zweitens, mehr Unterstützung durch die Schlichtungsstelle für an sie herangetragene Mieteranträge und drittens die Sanierungsförderung wieder besser zu dotieren“.
Ähnliche Beiträge
- Lundi 12 Janvier 2015 : émission spéciale Charlie Hebdo / perceptions en Autriche aus der Sendereihe „Les sardines francophones“ 13.01.2015 | Orange 94.0
- Live-Bericht vom Veganen Sommerfest in Wien aus der Sendereihe „Tierrechtsradio“ 09.01.2015 | Orange 94.0
- Aktiv gegen Pelz: Widerstand gegen den Verkauf von Tierpelzen aus der Sendereihe „Tierrechtsradio“ 09.01.2015 | Orange 94.0
- Jagd im Lainzer Tiergarten: KritikerInnen organisieren sich aus der Sendereihe „Tierrechtsradio“ 20.12.2014 | Orange 94.0
- Bericht von der transArt Ausstellung im POOL7 aus der Sendereihe „Atelier für Neue Musik“ 18.12.2014 | Radiofabrik
- Protestwanderung gegen die Schließung der S80 Station Lobau (Kurzbericht 5:30... aus der Sendereihe „OpenUp“ 15.12.2014 | Orange 94.0
- „Die Czárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán aus der Sendereihe „Radio fuer Senioren“ 12.12.2014 | Radio FRO 105,0
- 1. November 2014: Macondo – zu Gast im Studio: Sudabeh Mortezai und Ramasan... aus der Sendereihe „der wiener salon“ 06.12.2014 | Orange 94.0
- Zwei Länder – Ein Plan? Herausforderungen und Möglichkeiten kooperativer... aus der Sendereihe „dérive – Radio für Stadtforschung“ 02.12.2014 | Orange 94.0
- „Die Literatur im Kaffeehaus – das Kaffeehaus in der Literatur“ aus der Sendereihe „Literarische Matinée um 10:00“ 22.11.2014 | Radio FRO 105,0