Der Wiener ArbeitnehmerInnen-Förderungsfond

23.08.2002

Arthur Forstner vom Wiener ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds (WAFF) über die Aufgaben und die Struktur des WAFF:

Der WAFF ist ein europaweit einzigartiges kommunales Arbeitsmarktförderungsmodell. Die Aufgabe des WAFF ist es seit etwa 1995, die arbeitsmarktpolitischen Interessen der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit dem AMS Wien umzusetzen. Konkret heißt das, dass über den WAFF sowohl nationale Steuermittel als auch EU-Fördermittel in die Bekämpfung von Problemen am Arbeitsmarkt fließen, insbesondere in die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bei Frauen/Wiedereinsteigerinnen und in die Bekämpfung der Jugenarbeitslosigkeit. Projekte werden teils vom WAFF selbst durchgeführt, teils vom WAFF gefördert und von anderen Institutionen getragen. Fünf Ziel2-Projekte laufen über die Förderstruktur des WAFF.

Das Projekt „Comeback Augarten“ wird vom WAFF in Zusammenarbeit mit dem AMS selbst durchgeführt. Die „Comebacks“ sind bewährte, längerfristige Programme zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen. Ulrike Schindler, Leiterin von „Comeback Augarten“, beschreibt das Projekt: Das Projekt umfasst Stabilisierung, Berufsorientierung, Möglichkeiten zur Qualifizierung, Berufspraktika, Hilfe bei der Arbeitssuche und die Möglichkeit einer Nachbetreuung. Die Kurse dauern bis zu einem halben Jahr.

Zwei weitere Ziel2-Projekte des WAFF sind vom Integrationshaus getragene Projekte zur Arbeitsmarktintegration. Andrea Eraslan–Weninger, Geschäftsführerin des Integrationshauses im 2. Bezirk, beschreibt diese Projekte: Das erste Projekt legt den Schwerpunkt auf die Alphabetisierung. Das zweite Projekt nennt sich „Qualifizierungswerkstatt für Asylberechtigte und MigrantInnen“. Inhalte dieses Projektes sind: Deutschunterricht, EDV-Unterricht, Bewerbungstraining und Grundinformationen über rechtliche Angelegenheiten wie Sozialversicherung und Arbeitsrecht.

Arthur Forstner beschreibt weiters das Projekt „Arbeiten und Lernen“, das hauptsächlich vom BFI getragen wird: Langzeitarbeitslose aus dem Baugewerbe renovieren eine Schule im Zielgebiet. Ziel des Projektes ist es Langzeitarbeitslose aus dem Baugewerbe wieder in der 1. Arbeitsmarkt zu integrieren.

Das fünfte Projekt ist, wie Arthur Forstner ausführt, gemeinsam mit dem Wiener Wirtschaftsförderungsfond (WWFF) und der Mobilcom entwickelt worden. Bei „Customer Services Academy“ geht es darum, die Arbeitsplätze sogenannter Call Center Agents besser abzusichern. Diese Arbeitsplätze sind auch deswegen so prekär, weil es keine zertifizierte Ausbildung gibt. Mit Hilfe einer Ausbildung und einer adäquaten Zertifizierung, sollen Call Center Agents mehr Absicherung für ihre Arbeitsverhältnisse erwerben können. Das Curriculum für einen Lehrgang ist bereits entwickelt. Der Lehrgang selber soll im September oder Oktober starten.

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Thema:Regional policy Radiomacher_in:Bertram Füreder, Dragana Dimitrijevic, Robert Lichtner (Sprecher)
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