PK vom 12.05.2006 19:00 h IV. EU-Lateinamerika/Karibik Gipfel (O-TON ungeschnitten)

13.05.2006

Freitag, den 12. Mai 2006, wurde der IV. Gipfel der Europäischen Union, Lateinamerikas und der Karibik in Wien fortgesetzt. Der peruanische Staatspräsident Alejandro Toledo Manrique, der mexikanische Staatspräsident Vicente Fox Quesada, der amtierende EU-Ratsvorsitzende, Österreichs Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und der Generalsekretär des EU-Rates Javier Solana bei der Pressekonferenz.

Bundeskanzler Schüssel: Konkrete Ergebnisse in Zusammenarbeit erzielt

Der Vorsitzende des Europäischen Rates, Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, der Präsident Mexikos, Vicente Fox Quesada, der Staatspräsident von Peru, Alejandro Toledo Manrique, der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, und der Hohe Repräsentant für Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik des Rates, Generalsekretär Javier Solana fassten heute die Ergebnisse der Arbeitssitzungen der Staats- und Regierungschefs im Rahmen des IV. EU-LAK Gipfels in einer Pressekonferenz zusammen.

„Wir haben gesehen und gespürt, dass auf diesem Gipfel die Neugier aufeinander dominiert hat. Wir haben kritisch, aber freundschaftlich miteinander diskutiert. Im Schlussdokument des Gipfels haben wir uns auf konkrete Vorhaben geeinigt. Die Länder der Andengemeinschaft werden konkrete Schritte zum Abschluss eines Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union einleiten. Wir haben uns auch auf ein konkretes Programm zum Wiederaufbau Haitis geeinigt, und Europa wird sein Wissen für die Etablierung moderner Steuersysteme zur Verfügung stellen. Europa muss aber auch die Hilfe, die es in den Staaten Lateinamerikas und der Karibik leistet, besser sichtbar machen“, listete Bundeskanzler Schüssel die konkreten Ergebnisse des Gipfels auf.

Der mexikanische Präsident Vicente Fox resümierte: „Wir haben in Wien vorzügliche Arbeitsbedingungen vorgefunden. Alle Teilnehmer konnten sich in den Dialog einbringen. Wir haben über wichtige Themen wie Integrationsprozesse, die Verbesserung unserer Wirtschaftsbeziehungen oder die Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit gearbeitet und gehen gestärkt aus dieser Diskussion hervor.“

„Seit vielen Jahren verfolge ich die Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika sehr intensiv. Der heutige Gipfel ist der beste, den ich je erlebt habe“, so der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso. Probleme seien konkret angesprochen worden und man habe ernsthaft an deren Lösung gearbeitet. „Wir haben auf diesem Gipfel konkrete Ergebnisse erzielen können. Wir müssen uns jetzt vor allem um die Umsetzung in der Praxis bemühen“, so Barroso.

Alejandro Toledo Manrique, der Präsident Perus, zeigte sich zuversichtlich, dass der Abschluss eines Assoziierungsabkommens zwischen der Europäischen Union und der Andengemeinschaft bis zum Jahr 2008, dem Jahr des nächsten EU-Lateinamerika/Karibik-Gipfels in Peru, möglich sei. „Die Präsidenten Boliviens, Ecuadors, Kolumbiens und Perus werden morgen zusammen kommen, um diesen Prozess einzuleiten. Wir werden morgen das Startsignal zu diesem Annäherungsprozess geben“, so Toledo Manrique. Auf dem Weg der Integration gebe es jedoch noch einige Hindernisse zu überwinden. Diese aber könnten den Prozess der Annäherung zwischen der Europäischen Union und der Andengemeinschaft nicht aufhalten. Auch die Integration Europas hätte immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen gehabt. „Alle Prozesse sind von Verhandlungen geprägt. Die Andengemeinschaft ist lebendig“, so Toledo.

„Die thematisch klar strukturierten Diskussionen und Verhandlungen haben sich bewährt. Wir haben sehr offen und produktiv miteinander gesprochen. Der Gipfel war von einer großen Gemeinsamkeit der europäischen, lateinamerikanischen und karibischen Staaten geprägt“, urteilte Solana abschließend.

Quelle: http://www.eu2006.at/de/News/Press_Releases/May/1205schuessel2.html

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