Europa von unten – August 2002

27.07.2002

Deutschland: Der Generalplan-Ost – Lücken in der Geschichtsaufarbeitung
Am 17 Mai 2002 waren Vertreter des EBF eingeladen zu einer Ausstellung ohne
Obdach. Vertreter der Berliner Universitäten und ein Kreis von
Privatpersonen bemühen sich seit einigen Jahren, ein dunkles Kapitel der
deutschen Geschichte einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dabei
erfuhren sie von offizieller Seite nicht gerade viel Unterstützung.
Vor 60 Jahren, am 28. Mai 1942, wurde der „Generalplan-Ost, rechtliche,
wirtschaftliche und räumliche Grundlagen des Ostaufbaues“ durch den Berliner
Universitätsprofessor und hohen SS-Führer Konrad Mayer an den Reichsführer
SS, Heinrich Himmler, übergeben. Der Plan sah die Ermordung, Aushungerung
und Vertreibung von 30 bis 50 Millionen Slawen und die Germanisierung
riesiger Ländereien in Mittel- und Osteuropa vor. Die Ausstellung und
Gedenkveranstaltung, ursprünglich im Berliner Abgeordnetenhaus geplant mußte
nach einem Rückzug der offiziellen Stellen im letzten Moment, unter freiem
Himmel statt finden.***********

Griechenland: Zwischen Migration und Nationalzentrismus
Die griechische Gesellschaft hat sich in den letzten 15 Jahren massiv
verändert. Aus dem Auswanderungsland wurde ein Einwanderungsland mit einem
MigrantInnenanteil von etwa 10%. Im Alltag sind über 60 Sprachen vertreten.
Von offizieller Seite wird die Wandlung Griechenlands zur multikulturellen
Gesellschaft nach wie vor meist negiert. 60% kommen aus dem Nachbarland
Albanien, 10% aus Bulgarien, ein großer Teil der MigrantInnen sind
„sans-papiers“ – Papierlose, die keine Rechte haben. Es ist ähnlich wie in
Spanien, ohne sie hätte die griechische Wirtschaft nie den Anschluß an die
Europäische Union geschafft. Gazmed Kapllani kam selber als „sans-papier“
aus Albanien nach Griechenland und arbeitet nun als Freier Journalist für
die albanischsprachige Redaktion des nationalen Rundfunk ERA. Im Gespräch
erklärt er die aktuelle Situation. ************

Österreich: Der wiener Verein ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit
Seit mehreren Jahren publiziert ZARA den jährlichen Rassismus Report. Im
Sinne der Sensibilisierung gegen Fremdenfeindlichkeit startet der Verein nun
die Aktion „Strategien gegen Rassismus in den österreichischen Medien“.
Verena Krausneker stellt die Kampagne vor.
Weiter Infos unter: www.zara.or.at oder www.livetogether.at

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