4.Schweigen brechen. Protestcamp – Aufstehen! Erlkönig

05.08.2021

FÜR MORIA

Nach 15 Sekunden des Schweigens…

… hören wir wieder von Menschen, die gegen die unchristliche Flüchtlingspolitik von Kanzler Sebastian Kurz aufstehen und initiativ geworden sind mit Aktionen und Hilfen für Menschen, die auf der Flucht sind oder unter unmenschlichen Bedingungen in Europa leben müssen – so ist es leider auch noch der Fall auf der Insel Lesbos, in Kara Tepe, dem Notlager nach Moria.

Bundeskanzler Sebastian Kurz ist von seiner Flüchtlingspolitik nicht ein Jota abgewichen und schweigt über Menschenrechte und Menschenwürde sowie über die Verantwortung zur christlichen Nächstenliebe – wie viele seiner ÖVP-LandespolitikerInnen auch. Aktuell spricht sich der Kanzler wieder für ein Ausfliegen von Asylwerbern zu eigens errichteten Zentren in Drittländern (außerhalb der EU) aus. Dort sollen AsylwerberInnen auf ihren Bescheid warten.

Es ist wohl ganz in Kanzlers Sinn, wenn Innenminister Nehammer und Verteidigungsmininsterin Klaudia Tanner die Grenzüberwachungen zu Ungarn forcieren. Letzte Woche haben Ministerin und Minister 400 zusätzliche Soldaten beauftragt, die österreichischen Grenzen vor Migrantinnen und Migranten zu schützen. Für sichere Ab-Grenzungen und Abschiebungen wird in Österreich gesorgt – nicht aber für Menschen und Menschenrechte vor den Toren. Nach Nehammer ‚gehören‘ Flüchtlinge zur Politik der EU und die hat nach seinem Munde auch versagt.

Sind das die verachtenden österreichischen Antworten auf das 70-jährige Jubiläum der Genfer Flüchtlingskonvention ?

Das „Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge“ – wie der eigentliche Titel der Genfer Flüchtlingskonvention lautet – wurde am 28. Juli 1951 verabschiedet. Vor 70 Jahren! Ein demokratiepolitisch trauriges Jubiläum ist das, wenn man Österreich und insgesamt die Flüchtlingspolitik in und von Europa betrachtet.

Dabei hat bereits Anfang des 20. Jahrhunderts der Völkerbund, die Vorgängerorganisation der Vereinten Nationen, mit der Entwicklung einer international gültigen Rechtsgrundlage zum Schutz von Flüchtlingen begonnen…

Wir hören

1. Katharina Stemberger, die Initiatorin von „Courage – Mut zur Menschlichkeit“. Das ist eine breite zivilgesellschaftliche Initiative mit dem Ziel, Menschen aus den griechischen Lagern zu retten. Mehr zu Courage: www.courage.jetzt

2. Hannah Lina und Jakob zum Protestcamp in Innsbruck. Ein Beitrag aus dem Freirad-Kulturton vom 1. Februar 2021. Filip Malenica interviewt die Gäste: Das Protestcamp wurde erstmalig kurz vor Weihnachten 2020 aufgeschlagen, danach jedes Wochenende bis Ende Juni, über ein halbes Jahr lang… eine Fortsetzung in irgendeiner Form gibt es sicher im Herbst nach der kreativen Pause – so lange, bis 100 Familien in Österreich aufgenommen werden dürfen! We4Moria

3. Für eine Kultur der Mitmenschlichkeit setzt sich Ende Jänner in Hall Tertiarschwester Notburga Maringele öffentlich ein: mit einem selbstverfassten Plakat an den Klostermauern und einem Satz von Bundespräsident van der Bellen: „Ich kann und will nicht glauben, dass wir in einem Land leben, wo dies [Kinder abschieben] notwendig ist.“

Am ‚9. noch-ein-Wochenende-für-Moria‘ – es ist der 13. Februar 2021 – hält nach dem ‚Ermutigungsmarsch für Menschlichkeit und Solidarität‘ auch Schwester Notburga Maringele eine Rede und übernachtet ebenso in einem Zelt. Die Wochenenden im Solidaritätscamp Innsbruck

4. Agnieszka und Klara spielen beim Fête de la Musique mit Geige und Bratsche Schuberts Vertonung des Erlkönigs.

 

Rückmeldungen, Infos, Beiträge bitte an: leonie.theresia@aon.at

Macherin: Leonie Drechsel

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Schweigen brechen und Fête de la Musique. Für Moria.

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Thema:Society policy Radiomacher_in:Leonie Drechsel
Sprache: German
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