ZIP-FM-Spezial-Orange-Wien = Tschetschenien-Aktuell Nr.2
Ab 24:00 nur mehr Musik bis 33.13
Aus Anmod Dt:
Hallo und Willkommen zu ZIP-FM – heute mit einer Sonderausgabe für Radio Orange in Wien. Dieses ZIP-FM ist zugleich die zweite Ausgabe des Radiojournals Tschetschenien-Aktuell.
In der kommenden halben Stunde widmen wir uns demgemäß ganz dem Thema Tschetschenien.
Aktueller Anlaß ist der kommende Mittwoch – der 23. Februar. Für viele ein Tag wie jeder andere, für Tschetschenen und Tschetscheninnen aber seit Jahrzehnten ein sehr wichtiger Gedenktag.
61 Jahre ist es her, daß am 23. Februar 1944 das gesamte tschetschenische Volk von ihrer Heimat im Kaukasus nach Zentralasien deportiert wurde. Schon auf dem Transport starben Zigtausende, viele weitere während der fast fünfzehnjährigen Verbannung und viele auch noch nach der Rückkehr nach Tschetschenien ab 1957 durch mehrtägige Pogrome.
Die zwei folgenden Beiträge – in tschetschenischer Sprache – befassen sich mit dieser von der Welt vergessenen Deportation:
Im ersten Gespräch mit Hoschachmed beschreibt dieser die Ereignisse im tschetschenischen Gebirgsdorf Haibach im Februar 1944. Im Fall dieses Dorfes wurden die Menschen vom russischen Militär jedoch nicht abtransportiert, 700 Alte, Kranke und Kinder wurden dort zusammengetrieben und lebendig verbrannt. Der Kommandant dieser verbrecherischen Operation wurde später von Stalin dafür hochdekoriert.
Im zweiten Beitrag sprachen wir mit Wacha Banjaev zur aktuellen Situation tschetschenischer Gefangener in russischen Konzentrationslagern. Im seit 1994 anhaltenden Krieg wurden mindestens 125.000 Tschetschenen in offizielle und geheime Lager verbracht. Für rund 25.000 in den Lagern getötete Tschetschenen gibt es Belege, weitere zumindest 8.000 Gefangene gelten aber als vermisst und sind wahrscheinlich auch nicht mehr am Leben.
Mit Hoschachmed und Wacha Banjaev sprach Mansur Weise, der sie auch durch die kommende Sendung führt.