Huscarl on air – Radiomagazin der Mittelalterszene im Oktober 2010
Die Inhalte der Sendung vom 19. Oktober 2010
Holmgang – die wilden Schwertkämpfer aus Hamburg
Die Gruppe Holmgang polarisiert die Mittelalterszene wie keine andere. Dabei nehmen sie auf Landesgrenzen keine Rücksicht. Mit etablierten deutschen historischen Fechten legen sie sich genauso an, wie mit Vertretern desselben Genres in Österreich. Doch auch Kämpfer des Huscarl-Stils oder Anwender des Codex Belli bekommen ihr Fett weg. Die Mitglieder von Holmgang halten davon nichts, die einzigen, die sie zu respektieren scheinen, sind Vollkontakt-Kämpfer. Möglichst wenig Regeln, möglichst große Härte. Diese Einstellung zum Schwertkampf mit historischen Mitteln ist im Westen neu – in den Ostländern allerdings nahezu durchgängig etabliert. Sehr bekannt sind auch die Videos der Gruppe, in denen sie nicht immer die feinste Wortwahl für andere Stile, Verbände und Gruppen wählen. Vertreter von Holmgang stehen in der Sendung vom 19. Oktober ab 20:00 bereit, um mit den Sendungsmachern über ihre Einstellung zu diskutieren. Ob sich im Anschluss Vertreter der „etablierten“ Schulen dazu äußern, ist derzeit noch offen.
Ungereimtheiten beim Weihnachtsmarkt
in St. Oswald bei Graz
Umtriebig ist sicherlich das richtige Wort für den Veranstalter Peter Werner, der in der Landeshauptstadt Graz bislang zwei Veranstaltungen über die Bühne gebracht hat. Die Veranstaltungen hatten gemein, dass sich im Nachhinein viele Händler äußerst negativ äußerten, ein großer Teil der Akteure und Gruppen entweder „freiwillig“ auf ihre Gagen verzichteten oder einfach nur Teile davon ausbezahlt bekamen. Beim ersten Mal identifizierten wir die nicht vorhandene Werbung als Grund, beim zweiten Mal bescherte das Wetter einen verfrühten Abbruch. Allerdings wurden die Besucherzahlen bis dahin mit 1.500 angegeben, die vom Veranstalter beklagten Verluste waren nie in ganzer Höhe nachvollziehbar. Der Veranstalter selbst sieht die Schuld am bisherigen Mißerfolg freilich bei „den Anderen“. Beispielsweise bei der Stadt Graz, gegen die er in verschiedenen Massenmedien Vorwürfe erhoben hat. Sein Verein, „Memento Mori“, sei selbstverständlich über jeden Zweifel erhaben. So spart der im Forum unter dem Namen „Graveheart“ auftretende Wahl-Grazer nicht mit „guten Ratschlägen“ für alle anderen, die seiner Meinung nach weder besonders gute und schon gar keine „authentischen“ Feste zustandebrächten.
Der neueste Streich dieser Protagonisten ist der angekündigte Weihnachtsmarkt in St. Oswald bei Graz. Und auch hier werfen sich im Vorfeld einige Fragen auf. So bewarb Werner den Event szeneintern als „internes Lager zum Kennenlernen, natürlich ohne Gage aber auch ohne Kosten“. Inzwischen tauchen aber mehr und mehr Werbemittel auf, aus denen hervorgeht, dass dieses angeblich „interne Lager“ vielmehr als Aufputz für einen kommerziellen Markt dienen soll, der „zufällig“ zur gleichen Zeit am gleichen Ort stattfindet. Die Sendungsmacher geben Peter Werner anlässlich der Radiosendung die Gelgenheit zur Klarstellung.
Obertongesang – Robert Polsterer
Der österreichische Musiker Robert Polsterer, bekannt aus vielen Bandprojekten, am meisten vielleicht von der Fantasy-Folk Gruppe Ballycotton, war bereits in der letzten Sendung zu Gast. Bedauerlicher Weise kam es zu technischen Problemen, der Mitschnitt war defekt. Deshalb hat sich die Redaktion dazu entschlossen, den Beitrag nochmals – und in größerem Detail aufzuzeichnen, was Außenreporter Florian Seidl gemeinsam mit Robert Polsterer inzwischen realisiert hat. So wird vom Vollblut-Musiker Polsterer ein weiteres Mal in Erfahrung gebracht, was es mit dem immer öfter zu hörenden Obertongesang auf sich hat. Und auch zum Thema der mongolischen Gesänge, deren Interpreten ebenso immer regelmäßiger Bestandteil von Festen rund um die Mittelalterszene werden, gibt es einiges zu erfahren.