Umweltzeichen_News_Müll

10.04.2010

Wir berichten über Neuigkeiten vom Netzwerk Öko-Energie Steiermark (NOEST), vom Umweltzeichen, der Grazer Energieagentur und einem innovativen Umwelt- und Müllprojekt der HLW Schrödinger.

Die Musik stammt von der Sampler-CD 2007 von VokalTotal, der alljährlich im Grazer Dom im Berg stattfindenden internationalen A Cappella Competition für Pop, Jazz und Comedy Ensembles.

Wir gehen (anknüpfend an die letzte Sendung) auf Kriterien des Umweltzeichens im Tourismusbereich ein, das sehr strengen Auflagen unterliegt und damit auch ein sehr wertvolles Instrument für den Umwelt- und Klimaschutz darstellt.
Die umweltgerechte Abfallentsorgung, die Gestaltung und Pflege des Außenbereiches, sowie Initiativen zur Verkehrsreduktion sind in den Kriterien erfasst. Auch soziale Bestimmungen sind gefordert und die Einbeziehung der MitarbeiterInnen und Information der Gäste.
Weitere Kriterien für das Umweltzeichen sind:
-eine eigene Energiebuchhaltung des Betriebes
-Verbrauchsaufzeichnungen von Reinigern
-Isolierung der obersten Geschoßdecke
– Wärmedämmung von Fenstern
-Verwendung von erneuerbaren Energien, bei Strom mindestens zur Hälfte
-Spülstopptasten an den Toiletten
-getrennte Abfallentsorgung
-Verwendung von Mehrwegflaschen
– mechanische Abfluss – und Rohrreinigung
– keine Verwendung von WC-Beckensteinen, Pissoirsteinen, automatisch osierten Spülreinigern und Spülkastenzusätzen
– auch Schädlingsbekämpfungsmittel sind für den Normalfall untersagt
– Butter, Marmelade und Ähnliches sind in offenen Behältnissen anzubieten statt in Portionsverpackungen
-Eier müssen zumindest aus Boden- oder Freilandhaltung kommen
– bei jeder Mahlzeit müssen mindestens 2 Lebensmittel aus der Region angeboten werden
– auch biologische Getränke und Speisen müssen in einem bestimmten Mindestmaß angeboten werden
– ein Hauptgerichten muss mindestens vegetarisch sein
-usw…
Frau Dr. Karin Dullnig- Papousek, Beraterin und Prüferin des österreichischen Umweltzeichens für Tourismusbetriebe und Geschäftsführerin des „ecoversum“ stand uns für ein Interview zur Verfügung.

Neuigkeiten der NOEST:
†¢ Die Installierung einer Energieberatung für Einkommensschwache durch das Sozialministerium und die Caritas. Das Pilotprojekt wird in 4 Bundesländern angeboten: in Wien, Vorarlberg, dem Burgenland und der Steiermark.
†¢ In der HTL-Bulme Graz- Gösting gibt es einen E-Mobilitäts- Versuchsaufbau für ein elektrisch betriebenes Fahrzeug.
†¢ Der Solardachkataster Graz ist ein Teil des Aktionsprogramms „Kommunales Energie- und Klimaschutzkonzept Graz 2020″. Barbara Horst stellte es für das Umweltamt vor. Hier wurden abhängig von der Neigung und Ausrichtung, der Verschattung und der geeigneten Dachgröße mögliche Flächen für Solaranlagen berechnet. Daraus ergibt sich eine mögliche Dachfläche von 14 Mio m² für Graz. 40 % der Grazer Dächer sind für Solaranlagen geeignet, das ergibt ein Energiepotenzial von ~2000 GWh und entspricht ca. dem Einsatz von Heizung und dem Warmwasser für die ganze Stadt. Der Solardachkataster ist im Internet abrufbar http://gis.graz.at
†¢ Die Algenforschung der BDI (Biodiesel International AG) stellte Dr. Clemens Borkenstein vor. Neu ist der Algenbiogaswäscher. Hier leisten Mikroalgen Hilfe beim Entfernen von CO2 aus Biogas. Dadurch erhöht sich der Methangehalt und somit die Gasqualität.
†¢ Im Blickpunkt der NOEST, dem Netzwerk Öko-Energie Steiermark stand diesmal der Vortrag von Dr. Lukas Kranzl von der TU Wien „Wie kann ein hoher Anteil erneuerbarer Wärme erzielt werden?“ Er sprach dabei über eine Studie mit dem Projekttitel „RES-H Policy“. Aus Analysen berechnet man den künftigen Einsatz erneuerbarer Energiequellen für die Bereitstellung von Wärme. Den höchsten Wert erzielt Biomasse. Entwicklungspotentiale bestehen laut Studie in den Bereichen Solarthermie, der Nutzung von Abwärme mittels KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) und der Wärmepumpe.
Politische Instrumente zur Förderung erneuerbare Wärme sind:
ô€‚¾ Investitionszuschüsse für erneuerbare Wärme
ô€‚¾ die Besteuerung fossiler Energie kombiniert mit Investitionszuschüssen
ô€‚¾ die Einsatzpflicht für erneuerbare Wärme
􀂾 eine Einkommenssteuer-Gutschrift
ô€‚¾ ein Bonus-System für erneuerbare Wärme in Wärmenetzen und in der Industrie
†¢ DI Boris Papousek ist Geschäftsführer der Grazer Energie- Agentur. Er spricht über Aktivitäten und aktuelle Themen, wie die Umstellung der Grazer Ampelanlagen auf LED-Lampen, das Projekt Clean Heavy Duty und die Bewertung von Gas- und elektrisch betriebenen Fahrzeugen.

Die HLW Schrödinger stellte ein innovatives Umwelt- und Müllprojekt vor. Wir bringen Ausschnitte der Projektpräsentation „Wir sind die Umwelt, die Umwelt sind wir“. Im Müll steckt noch viel Energie. Obwohl wir uns um Müllvermeidung bemühen, fällt doch noch eine große Menge davon an. Diesen fachgerecht zu entsorgen stellt einen wichtigen Schritt dar. Um das Problem der richtigen Entsorgung zu entschärfen hätten wir eine Idee: Auf den Produkten sollte noch ein farbiger Punkt angegeben sein, damit man gleich die richtige Fraktion erkennen kann und weiß, wohin es nach dem Gebrauch gehört. Im Recycling können diese Rohstoffe und damit auch die Energie genutzt werden.
Die SchülerInnen der HLW Schrödinger zeigten hierbei besondere Kreativität. Neben der beeindruckenden Müll- Modenschau gab es auch eine Präsentation von Umhängetaschen, die in Kooperation mit Michael Eisner vom Tagwerk in liebevoller Detailarbeit hergestellt wurden.
Die Ernährungspeers sind besonders ausgebildete SchülerInnen, die an andere Schulen gehen, um diese Informationen von Schüler zu Schüler weiter zu geben.
Wir durften eine Käsecremesuppe, Kartoffelbällchen, vegetarische Kroketten, geschichtete Apfelcreme und andere regionale und gesunde Köstlichkeiten verkosten.
Auch die Frage der Fairness, der Ethik und der nachhaltigen Mobilität wurden behandelt.

Diesmal nur in Kurzform möchten wir den Tag des Windes am 15. Juni vorankündigen!
Rund um den internationalen Tag des Windes informieren zahlreiche Initiativen in ganz Österreich über die Windkraftnutzung.
Detaillierte Informationen samt Routenplaner und Programmhighlights finden Sie ab Ende April auf: www.tagdeswindes.at
In unserer nächsten Sendung berichten wir ausführlicher darüber.

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Thema:Ecology / Environment / Nature Radiomacher_in:Peter Schabler, Sabine Schabler-Urban
Sprache: German
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