Europa von unten – September 2003
Frankreich – „Die Welt ist keine Ware“ Sommerforum im Larzac
Der Larzac im französischen Zentralmassiv ist ein symbolträchtiger Ort. Hier haben sich vor genau 30 Jahren 110 Bauern entschlossen gegen die Ausweitung eines Truppenübungsplatzes zur Wehr gesetzt – mit Erfolg. Nicht ganz zufällig ist der Larzac auch die Wiege der französischen Kleinbauerngewerkschaft „Confederation Paysanne“. Die „Confe“, wie sie von den Beteiligten genannt wird, ist aber mehr als eine Bauernvertretung. Mit dem Rückbau einer McDonald Filiale oder der vorzeitigen oder „präventiven“ Ernte genmanipulierter Maisfelder hat sie es geschafft, das Interesse der Öffentlichkeit auf die drohenden Gefahren in der Lebensmittelversorgung zu lenken. Das Sommertreffen der „Confe“, das vom 8. – 10. August im Larzac stattfand, wurde zum Ausdruck des gesammelten Widerstands gegen Sozialabbau und die negativen Folgen der Globalisierung.
Mehr Infos untern: www.larzac2003.org
(10:41)
Rumänien – Gold oder Leben!
Innerhalb des Karpatenbogens liegt das Apuseni-Gebirge. Seit der Römerzeit werden hier Erze abgebaut. Die Region Rosia Montana hat in ihrer Geschichte viel von Gold und Silber gelebt. Immer funktionierte die zerbrechliche Balance zwischen den Interessen der Familien, die das Land ab- und denen, die es bebauten. Wenn sich düstere Aussichten bewahrheiten, soll es damit nun vorbei sein.
1997 kam die kanadische GABRIEL RESOURCES LTD. nach Rosia Montana. Gemeinsam mit der staatlichen Bergbaufirma schoben sie Besitzanteile hin und her und gründeten vor vier Jahren schließlich die ROªIA MONTANA GOLD CORPORATION. Diesem Unternehmen wurden die Abbaurechte der Staatsfirma übertragen, die sich über 4200 Hektar Land erstrecken. Der Widerstand gegen das, die Umwelt zerstörende Großprojekt wächst unter der betroffenen Bevölkerung.
Mehr Infos unter: www.rosiamontana.org
(15:33)
Deutschland – Die internationalen Gärten
1996 gründeten Flüchtlinge in Deutschland den ersten internationalen Garten in Göttingen. Das Saatgut dazu kam aus Bosnien, dem Iran, Irak – von Verwandten oder Familien von „zuhause“. Was in Göttingen begann hat mittlerweile Modellcharakter, über 300 Personen aus 19 Nationen gestalten die internationalen Gärten in vielen deutschen Städten. Die Initiative hat sich zu einem Integrationsprojekt im besten sinne des Wortes entwickelt.
Hörbild vom Sommertreffen der „Internationalen GärtnerInnen“ am Hof Ulenkrug in Mecklenburg-Vorpommern.
Kontaktadresse:
Internationale Gärten e.V., Auf der Hagen 23, D-37079 Göttingen
Buchtip: Christa Müller – Wurzeln schlagen in der Fremde. Die „Internationalen Gärten“ und ihre Bedeutung für Integrationsprozesse. (ökom, München 2002)
(21:45)
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