14_Sisterresist_Portrait Angela Davis
Angela Davis wurde 1944 in Birmingham/ Alabama in der Zeit, der sich konstituierenden BürgerInnenrechtsbewegung geboren. Rassistische Übergriffe des Ku-Klux-Klans gegen die schwarze Bevölkerung standen damals im Süden der USA an der Tagesordnung. Damals war eine höhere Bildung für Schwarze kaum zu erlangen.Sie beendet die Schule mit Auszeichnung und bekam ein Stipendium für die Brandeis Universität. So kam sie in Kontakt mit dem Philisophen Herbert Marcuse, bei dem sie auch ihre Doktorarbeit schrieb. Sie studierte in an der Sorbonne und in Frankfurt, hier schloss sich die Kommunistin dem SDS an.Im Sommer 1969 erhielt sie eine Assistenzproffesur an der Universität von Los Angeles. Als ihr kommunistische Parteizugehörigkeit bekannt wurde, wurde sie auf Grund der Verfolgung von politischen Personen – unter dem Regime von Ronald Reagan – von der Universität entlassen. Nach einem Gerichtsbeschluss musste sie allerdings wieder eingestellt werden. Wegen massiver Morddrohungen von Unbekannten legte sie sich Waffen zur Verteidigung zu.
Politisches Engagement für Gefangene
In dieser Zeit wurde sie Mitglied der Black Panther Bewegung. Es entstand eine Freundschaft mit George Jackson, der bereits seit seinem 18. Lebensjahr in Haft war. Für Jackson schrieb sie das Buch „Soledad Brother“. Als 1970 Jackson und 2 weitere vor Gericht standen, organisierte sie ein Vreteidigungskommitee das den Namen des Buches trug: Soldad Brothers. 1970 wurde schließlich ihr Vertrag an der Universität nicht verlängert.
Im August 1970 versuchte der jüngere Bruder von George Jackson durch eine Geiselnahme im Gerichtssaal die Freilassung der Soldad Brothers zu erreichen. Bei der anschließenden Schießerei wurden vier Menschen getötet.In der Folge wurde Angela Davis als Mittäterin verfolgt, da eine der dort eingesetzten Waffen auf ihren Namen registriert war. Sie tauchte unter und das FBI setzte sie auf die Liste der zehn gefährlichsten VerbrecherInnen der USA. Enige Wochen später wurde sie verhaftet. Die Anklage lautete auf „Unterstützung des Terrorismus“, dies würde also die Todesstrafe bedeuten.Gegen ihre Verhaftung entwickelte sich eine über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinausreichende Welle des öffentlichen Protests und es bildeten sich weltweit Solidaritätskampagnen, die lautstark die Freilassung Angela Davis forderten.
Nach 2 Jahren Haft wurde Angale Davis 1972 schließlich in allen Punkten der Anklage freigesprochen.Auf einer anschließenden Reise durch Länder wie Chile, Kuba und die Sowjetunion wurde sie begeistert gefeiert und mit zahlreichen Preisen und Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. 1975 konnte sie ihre Lehrtätigkeit als Dozentin und Professorin and er Universität von Kalifornien wieder aufnehmen.1991 tritt sie aus der Kommunistsichen Partei aus und wechselt zu dem neu gegründeten „Committees of correspondence of Democracy and Socialism“.
Wenn man über Angela Davis spricht, darf man nicht außer Acht lassen, dass sie heutzutage sich noch immer gegen die menschenunwürdigen Bedingungen in den Gefängnissen der USA einsetzt. Sie ist Sprecherin der US-Kampagne gegen die Todesstrafe.So ist sie Schirmherrin der Kampagne gegen die Tötung des Schriftstellers Mumia Abu Jamal, der seit 29 Jahren auf der Todesliste in Pennsylvania steht.Außerdem setzt sie sich für Frauen in Gefängnissen ein. Zum Beispiel hat sie eine Kampagne laufen, dessen Ziel es ist Frauen in den Gefängnissen die Möglichkeit zu geben, ihre Kinder zu sehen.
Redebeitrag aus der Sendung zum Nachhören:
Lieder über Angela Davis:
Die Liedermacher – Retten Angela Davis
Franz Josef Degenhardt – Sacco und Vanzetti
Rolling Stones – Black Sweet Angel
Quellen:
Laika: Bibliothek des Widerstands – Angela Davis (Buch und Film)
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