Größte Photovoltaikanlage bei Farina und die Energiestrategie 2025 der Steiermark
Die Farina Mühle in Raaba hat kürzlich die größte Photovoltaikanlage der Steiermark in Betrieb genommen. Dr. Franz Fischler fordert mehr Engagement von der Politik bei der Umsetzung der Klimaschutzziele.
In diesen Klimanews spricht auch der Energiebeauftragte des Landes Steiermark, DI Wolfgang Jilek über Hoffnungen und Entwicklungen im Bereich der Erneuerbaren Energien. Er spricht über die Energiestrategie 2025. DI Adolf Gross aus Vorarlberg ist uns im Bereich der Umsetzung von Klimaschutzstrategien ein Vorbild. Das EU-Projekt REPRO stellte DI Christian Sakulin in diesen Tagen in Brüssel vor.
Unter Anwesenheit des ehemaligen EU Agrarkommissars Dr. Franz Fischler präsentierten die Geschäftsführer Mag. Bernhard Gitl und DI Josef Dietrich die größte Photovoltaikanlage der Steiermark und die größte Fassadenanlage von Österreich. Farina ist die erste Mühle Österreichs, die eine Photovoltaikanlage betreibt. Bei 400 m2 Kollektorfläche und einem Ertrag von 40.000 kWh pro Jahr wird durch die Anlage der gesamte Energiebedarf der Paketierung für die 15.000t Paketmehl abgedeckt, das in Raaba vermahlen wird. Die CO2 Einsparung beträgt 31t pro Jahr. Der Bau der Anlage erfolgte mit größtenteils österreichischen Komponenten, in Zusammenarbeit mit dem E-Werk Gösting. Die Investitionssumme betrug 200.000.- Euro.
Herr DI Josef Dietrich, Geschäftsführer der Vonwiller-Mühlengruppe fühlt sich der nachhaltigen Wirtschaftsweise verpflichtet. Alle Mühlen der Gruppe sollen innerhalb von 5 Jahren eine Energie-Einsparung von 20% erreichen, den Anteil an erneuerbaren Energien erhöhen und die Wertschöpfung aus der Region beziehen. Die Leistung der Photovoltaikanlage in Raaba soll zukünftig mit 100.000 kWh Ertrag mehr als verdoppelt werden.
Dr. Franz Fischler erinnert an die Verpflichtung der österreichischen Bundesregierung zur Einhaltung der Klimaschutzziele. Die Hälfte des momentanen Energieverbrauchs könnte eingespart werden. Im Bereich der Photovoltaik gäbe es in Österreich keinen Markt. Der Stromanteil an Photovoltaik beträgt derzeit 3 Hundertstel Prozent. Das Ziel der österreichischen Bundesregierung bis 2020 ist es, auf einen Stromanteil von 8 Prozent zu kommen. Das ist 240 Mal so viel. Da sei noch viel zu tun, wenn wir uns in Österreich selbst ernst nehmen wollen.
Am 24. September wurde in Anwesenheit des zuständigen Landesrats für Erneuerbare Energie Ing. Manfred Wegscheider die „Energiestrategie Steiermark 2025“ präsentiert. Der Landesenergiebeauftragten DI Wolfgang Jilek stellte die in Zusammenarbeit mit dem LandesEnergieVerein und dem Projekt REPRO erarbeitete Strategie vor. Dabei wurde ein Zusammenhang zu anderen Themenbereichen wie der Raumordnung, der Mobilität und der öffentlichen Beschaffung hergestellt. Weiters sprach der Landesenergiebeauftragte Vorarlbergs, Dr. Adolf Gross, über die erfolgreichen Konzepte in Vorarlberg.
Die Energiestrategie Steiermark 2025 bildet die Grundlage für die Energiepolitik des Landes Steiermark, in der sämtliche Energiepläne, Strategiepapiere und Landtagsbeschlüsse eingearbeitet sind. Ziel ist es, den Energieeinsatz bestmöglich zu reduzieren und den Restbedarf mit einem möglichst hohen Anteil an erneuerbaren Energieträgern zu decken.
Die Energieeffizienzmaßnahmen sollen Energiekosten senken und Arbeitsplätze sichern.
Die 5 strategischen Bereiche umfassen:
†¢ Energieeffizienz und Energiesparen
†¢ Erneuerbare Energien
†¢ Fernwärme und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung
†¢ Energieinfrastruktur, Raumordnung und Mobilität
†¢ Forschung und Bildung, Energieberatung
Das EU-Projekt REPRO, in welchem der LandesEnergieVerein Steiermark mit 5 weiteren Regionen in Europa Partner war, beschäftigte sich mit Energieclustern. Einerseits wurden die wirtschaftlichen Auswirkungen von öffentlichen Maßnahmen im Bereich der Öko-Energie untersucht. Andererseits wurden Aktionen in den einzelnen Clustern umgesetzt. So konnten in der Steiermark im Jahr 2006 über 8800 Beschäftigte in den Sektoren Biomasse, Solarthermie und energieeffiziente Sanierung ermittelt werden. Eine wichtige Aktion im Projekt war die Unterstützung des Landesenergiebeauftragten bei der Erstellung der Energiestrategie. Die wichtigsten Projektergebnisse finden sich auf www.regioenergyprofit.eu
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