Scharf wie eine Sense – bissige Vierzeiler von Luise Pape

08.06.2009

Es passt nicht so ganz zur traditionellen Frauenrolle, freche Gstanzl zu singen, ebenso wenig wie das dazu gehörende Milieu der bierdampfigen Wirtshäuser. So blieb das Gstanzl-Singen lange Zeit den Männern vorbehalten und die Frauen erfreuten sich an wohlklingenden Kinder-, Kirchen- und Küchenliedern.

Doch damit ist schon lange Schluss, nicht mehr nur die Männer lassen beim Gstanzln „die Sau raus“! Seit mehr als 20 Jahren schon dichtet die Gmundnerin Luise Pape mit einer deftigen Portion Respektlosigkeit die frechen Vierzeiler und ist damit eine wahre Pionierin in dieser Zunft. Zum Gstanzln sagt sie: die ersten beiden Zeilen sind eigentlich nebensächlich, die dritte Zeile nimmt das Thema auf und die vierte ist dann der Knalleffekt. Dabei achtet Luise Pape immer darauf, dass den Zuhörerinnen und Zuhörern das Lachen nicht im Halse stecken bleibt; ihr „Spottgesang“ ist nie beleidigend oder unter der Gürtellinie und über sich selbst kann sie ganz besonders lachen. Und zeigt sich nicht gerade daran wahrer Humor?

Hören Sie einen Mitschnitt von Luise Papes Gastspiel auf dem Traunseeschiff Poseidon, im Rahmen der Woche der Alternativen des Frauenforums Salzkammergut, am 15. Mai 2009.

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