SLUT
INGOLSTÄDTER INDIE-ANER | Nach der eigenwilligen Bearbeitung von Songs aus der „Dreigroschenoper“ präsentieren sich die Ingolstädter Indie-aner SLUT zwar wieder auf breiterer Ebene zugänglich, wobei die Zeiten von flockig-leichtem College-Rock allerdings unwiederbringlich passé sind. „StillNo1“, das neue und erste Album seit knapp 3 Jahren, ist Pop in seiner aufregendsten Form, mal ätherisch und sphärisch, wie man es von den Isländern kennt, dann wieder satt und flächig, wie ihn gern die Briten pflegen. Bei aller Variabilität des sechsten regulären Albums, ist es atmosphärisch rundum in sich geschlossen, hier harmonieren Akkordeon und singende Säge ganz wunderbar mit sehnsuchtsvoll klirrenden Gitarren und dem übrigen Instrumentarium einer modernen Band. Mit der ersten Single „If I Had A Heart“ ist den Mannen auch wieder ein Ohrwurm gelungen, doch mussten SLUT dafür nicht das Erfolgsrezept von „Easy To Love“ aufwärmen. Mit traumwandlerischer Sicher- und Lockerheit entführen die fünf Oberbayern auf eine Wolke aus süßen Melodien und zartbitterer Melancholie. Und sogar tanzen lässt sich auf dieser Wolke dank des knackigen Beats ganz ausgezeichnet.