Im Überwachungsstaat

13.01.2009

Joseph Fouché – eine Oper

„Jeder der ihn sieht, hat den Eindruck: dieser Mensch hat kein heißes, rotes, rollendes Blut. Und in der Tat: auch seelisch gehört er zur Rasse der Kaltblüter. Er kennt keine groben, mitreissenden Leidenschaften, ist nicht zu Frauen getrieben und nicht zum Spiel, er trinkt keinen Wein, er freut sich nicht an der Verschwendung, er läßt seine Muskeln nicht spielen, er lebt nur in Zimmern zwischen Akten und Papieren. Nie gerät er in sichtbaren Zorn, nie bebt ein Nerv in seinem Gesicht … diese unerschütterliche Kaltblütigkeit ist auch Fouches eigentliche Kraft,“ schrieb der Autor Stefan Zweig in seinem biographischen Buch über „Joseph Fouché – Bildnis eines politischen Menschen“.

Joseph Fouché war in der politisch nervösen Zeit der französischen Revolution ein Opportunist. Begonnen hat Fouché als Priesterlehrer, er plünderte dann zu Beginn der großen Revolution ohne Hemmungen Kirchen, verbreitete 1799 kommunistische Parolen, diente Napoleon als mittlerweile schwerreich gewordener Polizeiminister ebenso wie dem Direktorium, dem Konsulat und nachher Ludwig XVIII.

Fouchés Geschichte endete Linz; ihm verdanken wir auch die Redewendung: Linz reimt sich auf Provinz.

Am Wochenende wurde ebenda, in Linz, eine Oper zu Fouché aufgeführt. Die FROzine war vor Ort.

Datenpannen 2008

Was Datenschutz bedeutet, wie Daten geschützt werden (sollen) und welche seltsamen Blüten „Datenschutz“ austreiben kann, zeigt folgender Auszug aus dem Artikel aus „Die Welt“:

„Zehntausende Kassenbelege mit sensiblen Kundendaten … auf der A7 bei Moorburg … Polizei rückte an, um die Belege aufzusammeln … zeitweise voll in beide Richtungen gesperrt … ein riesiger Konfettiregen auf der Autobahn … Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an.
… suchten im Schein ihrer Taschenlampen die Fahrspuren und die Seitenstreifen ab. Teilweise mußten die Einsatzkräfte in den steilen, von Dornengestrüpp durchsetzten Hang neben der Autobahn klettern. „Es ging um Datenschutz“, sagt ein Beamter.“

Tatsächlich berichtet der CCC von 2008 als einem Jahr der Datenpannen. Heuer war das Thema des CCC Kongress „Nothing to hide?“. Datenschutz und Missbrauchsfälle waren auch diesmal ein zentrales Thema beim diesjährigen Kongress, der traditionell zwischen Weihnachten und Neujahr in Berlin stattfindet.

Im Beitrag mit dem Titel „Datenpannen“ sprechen Patrik Dreier und Constanze Kurz über die problematischsten Fälle im Jahr 2008 rund um digitale Personendaten.

Durch die Sendung begleitet euch Pamela Neuwirth

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